Banken und Bankpolitik
Banken und Bankpolitik
Banken und Bankpolitik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
die Einlösung ihrer Noten in I4tägigen Raten von je io'^Jq vorzunehmen,<br />
die infolgedessen ein Disagio bis zu 20^|o erhielten.<br />
1697 wurde das zunächst auf 11 Jahre erteilte Privileg der Bank auf<br />
15 Jahre verlängert. Das Kapital <strong>und</strong> das Notenemissionsrecht der Bank<br />
wurde von i 200000 M auf 2 201 171 ü' erhöht. Die Kapitalserhöhung<br />
bedeutete eine Erhöhung der Staatsschuld, denn die Einzahlung erfolgte<br />
zu ^/g in Schatzkammerscheinen. Dafür wurde der Bank die Zusicherung<br />
gegeben, es werde keine andere Bankgesellschaft durch Parlamentsakte<br />
im Königreich errichtet werden.<br />
1 708 gab die Bank der Regierung 400 000 £ als zinsloses Darlehen<br />
<strong>und</strong> übernahm, nachdem erst im Jahre 1707 Rückzahlung der alten<br />
Schatzkaram erscheine erfolgt war, i^|., Millionen neue Schatzkammerscheine.<br />
Als Äquivalent wurde das Privileg bis 1732 verlängert <strong>und</strong> bestimmt,<br />
daß keine private Gesellschaft von mehr als 6 Teilnehmern<br />
Gelder aufnehmen dürfe gegen Wechsel <strong>und</strong> Noten, die in<br />
kürzerer Zeit als 6 Monaten zahlbar wären. Private Bankiers behielten<br />
das Recht der Notenausgabe, <strong>und</strong> dies ging auch nicht verloren, wenn<br />
mehrere von ihnen, bis zu 6, sich zusammentaten.<br />
Jedesmal, wenn das Privileg abgelaufen war, wurde es mit neuen Zu-<br />
geständnissen erneuert, so auch 1742, als der Bank das Monopol des<br />
Bankgeschäftes in England gewährt wurde.<br />
Die Notenausgabe konnte nur allmählich vor sich gehen. Bis 1759<br />
hat die Bank keine Noten unter 20 i^ ausgegeben, erst seit diesem Jahre<br />
setzte sie Appoints zu 5 <strong>und</strong> 10 i^ in Umlauf.<br />
Größer war der Erfolg des Notenemissionsgeschäftes der privaten<br />
<strong>Banken</strong>, deren Zahl 1775 auf etv,-a 150, 1790 auf etwa 350 angewachsen<br />
war. Sie hatten einzig <strong>und</strong> allein das Streben, möglichst viel Noten aus-<br />
zugeben, <strong>und</strong> um ihnen weite Verbreitung zu sichern, setzten sie Appoints<br />
zu I ü' <strong>und</strong> darunter in Umlauf, was dann 1775 <strong>und</strong> 1777. durch die<br />
Gesetzesakte verboten wurde. Kritischen Zeiten war eine große Anzahl<br />
dieser Privatbanken nicht gewachsen. 1793 sahen sich weit mehr als<br />
100 dieser Anstalten genötigt, ihre Zahlungen einzustellen.<br />
1797<br />
geriet die Bank von England in die gleiche Bedrängnis, haupt-<br />
sächlich infolge der großen Darlehen, die trotz Gegenvorstellung der Bank-<br />
direktoren der Staat beansprucht <strong>und</strong> erhalten hatte. Auf kleine Rück-<br />
zahlungen waren immer wieder neue große Vorschüsse, „unvermeidlich<br />
im öffentlichen Interesse" genommen. Den Aktiven der Bank im Betrage<br />
von 17,9 Millionen J? standen 11,7 Millionen Jf Schuldscheine <strong>und</strong> Buch-<br />
139