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Banken und Bankpolitik

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schaftlichen Notenbank. Das jetzt wieder auftauchende Kartellbankenprojekt<br />

ist für Österreich unannehmbar. Sollen die Noten ohne<br />

Einschränkung in beiden Ländern zirkulieren, so muß auch eine einheit-<br />

liche, d. h. für Österreich <strong>und</strong> Ungarn gemeinsame Bankleitung bestehen.<br />

Da hohe wirtschaftliche Interessen auf dem Spiele stehen, sollten ein-<br />

sichtige Leute in beiden Ländern alles daran setzen, Schritte zu vermeiden,<br />

die keinem zum Vorteil sind, wohl aber jedem der beiden Länder un-<br />

absehbaren Schaden bringen müssen.<br />

III. Die Bank von England.<br />

1. Das Aufkommen der Banktätigkeit in England.<br />

Die ersten Bankiers in England waren die Juden, die unter Wilhelm<br />

dem Eroberer ins Land gekommen waren. Ihre Haupttätigkeit erstreckte<br />

sich auf das Ausleihen von Geldern, in der Regel auf Gr<strong>und</strong>lage eines<br />

Wechsels. Aus dem großen Reichtum, zu dem viele von ihnen gelangt<br />

waren, lassen sich Schlüsse auf die Höhe der geforderten Zinsen ziehen.<br />

Der Schuldner Kredit mag wohl allerdings oft so bestellt gewesen sein,<br />

daß es ihnen nicht möglich gewesen war, anderwärts Geld zu finden.<br />

Der allgemeine Haß gegen die Juden wurde immer größer, bis 1290<br />

ihre Ausweisung aus dem Lande verfügt wurde.<br />

Schon vor dieser Zeit hatten sich Lombarden in London niedergelassen,<br />

die Wechsel- <strong>und</strong> Geldgeschäfte neben den Juden besorgten. Nach deren<br />

Ausweisung betrieben sie allein Bankgeschäfte, die in der Hauptsache in<br />

der Annahme verzinslicher Depositen <strong>und</strong> der Gewährung von Darlehen<br />

bestanden, deren Zinsen oft nicht weniger hoch waren als vorher bei den<br />

Juden. An ihre Tätigkeit erinnert noch heute die Straßenbezeichnung<br />

Lombard Street.<br />

Vom 16. Jahrh<strong>und</strong>ert ab befaßten sich die englischen Goldschmiede,<br />

die von altersher einen bedeutenden Handel mit Edelmetallen betrieben<br />

<strong>und</strong> aus diesem Gr<strong>und</strong>e feuer- <strong>und</strong> diebessichere Gewölbe besaßen, mit<br />

der Aufbewahrung von Geldern. „Diese große Änderung", schreibt Ma-<br />

caulay, „griff nicht ohne heftige Opposition <strong>und</strong> Geschrei Platz. Die alt-<br />

modischen Kaufleute klagten bitterlich, daß eine Klasse von Leuten, die<br />

vor 30 Jahren sich auf ihr eigentliches Gewerbe beschränkt <strong>und</strong> einen<br />

schönen Profit an Bowlen <strong>und</strong> Schüsseln aus getriebenem Silber usw. ge-<br />

zogen hatten, nun Schatzmeister geworden seien <strong>und</strong> bald die Herren<br />

der ganzen City werden würden. Diese Wucherer, hieß es, spielten Hazard<br />

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