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Banken und Bankpolitik

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Diese vier Definitionen von deutschen, englischen, amerikanischen <strong>und</strong><br />

italienischen Nationalökonomen gehen m. E. nicht weit genug. Die Bank<br />

ist Geld- <strong>und</strong> Kreditinstitut zugleich. Ihre wirtschaftlichen Aufgaben be-<br />

stehen in der Vermittelung, <strong>und</strong> selbst da, wo man der Form nach<br />

dies im ersten Augenblick nicht erkennt, wie z. B. beim Finanzierungs-<br />

geschäft, liegt die Absicht, im Gr<strong>und</strong>e genommen, doch in der vermit-<br />

telnden Tätigkeit.<br />

Geldinstitute waren fast ausschließlich die <strong>Banken</strong> des Altertums <strong>und</strong><br />

des Mittelalters. In der Ansammlung von Kassenvorräten <strong>und</strong> anderen<br />

zeitweilig nicht gebrauchten Geldern, in dem Münzwechsel, d. h. in dem<br />

Umtauschen einheimischen Geldes in fremdes Geld <strong>und</strong> fremden Geldes<br />

in Landesmünze, erblickten sie zunächst in der Regel ihre Hauptaufgabe.<br />

In einer späteren Zeit gaben <strong>Banken</strong> <strong>und</strong> Bankiers den Gegenwert der<br />

empfangenen Valuta in einer Anweisung, die, da ihr ein Wechselgeschäft<br />

zugr<strong>und</strong>e lag, Wechsel (cambium) genannt wurde. Ein Zweiggeschäft<br />

oder ein Geschäftsfre<strong>und</strong> wurde mit Auszahlung der in dem Wechsel<br />

angegebenen Summen beauftragt.<br />

Aus dem Geldaufbewahrungsgeschäft ist nachher die Kasseführung <strong>und</strong><br />

die Zahlungsvermittelung entstanden. Der Deponent hebt, wenn er einem<br />

anderen eine Zahlung leisten will, sein Geld nicht ab, sondern er beauf-<br />

tragt die Bank, sofern der andere ebenfalls ein Konto bei ihr besitzt,<br />

sein Guthaben um die <strong>und</strong> die Summe zu kürzen <strong>und</strong> diesen Betrag<br />

dem Konto des anderen gutzubringen. Das Geld blieb nach wie vor in<br />

den Kellern der Bank liegen, nur eine Umschreibung in den Bankbüchem<br />

erfolgte (Giroverkehr).<br />

Hatte derjenige, an den die Zahlung erfolgen sollte, kein Konto bei<br />

der Bank des Zahlungspflichtigen, so konnte eine Umschreibung natürlich<br />

nicht stattfinden. Man fand dann später einen Ausweg, indem man dem<br />

Zahlungsempfänger eine Anweisung (Scheck) auf die Bank ausstellte.<br />

Bei einigen <strong>Banken</strong> wurde es auch allgemeiner Brauch, die Quittungs-<br />

scheine, die über eingezahlte Summen ausgehändigt wurden, weiter zu<br />

geben. Sie wanderten oft lange von Hand zu Hand, bis sie bei der<br />

Bank zur Einlösung vorgelegt wurden. Aus diesen Depositenscheinen ent-<br />

standen dann später die Banknoten. Wie die Mißbräuche des Münz-<br />

wesens des Mittelalters zur Errichtung von Girobanken geführt hatten, so<br />

hatte die Kapitalsnot in England zur Gründung einer großen Noten-<br />

bank die Veranlassung gegeben.<br />

Ihre Funktion als Geldinstitut erfüllten die <strong>Banken</strong> also einmal da-

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