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Banken und Bankpolitik

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enthält, so haben sich viele diese Vertrauensseligkeit zunutze gemacht.<br />

Um irre zu führen <strong>und</strong> zu täuschen, haben sie zu ihrem Namen oder<br />

zu ihrer Firma das Wort „Bank" beigefügt, häufig auch noch mit Hinzu-<br />

setzung eines Orts- oder Ländernamens oder anderer hochtönender Worte.<br />

Nur zwei Beispiele seien hier genannt: die „Allgemeine Deutsche Effekten-<br />

versicherungsbank" in Berlin <strong>und</strong> weiter die „Unionbank" in Basel, die<br />

vor zehn Jahren ganz Deutschland mit ihrer Broschüre „Der Weg zum<br />

Reichtum" überschwemmt hat. Gründer <strong>und</strong> Direktoren dieser Baseler<br />

„Bank" waren ein Kommis, ein Lehrer, ein Postunterbeamter <strong>und</strong> ein<br />

Bauunternehmer. Das Geschäftskapital betrug 5 500 jNL<br />

Der Boden, auf dem derartige Unternehmungen aufgebaut werden, ist<br />

morsch, <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>igen w<strong>und</strong>ert meist nur das eine, daß der Zu-<br />

sammenbruch so lange Zeit hinausgeschoben werden konnte.<br />

Die <strong>Banken</strong> <strong>und</strong> Bankiers, die diesen Namen zu Recht führen, würden<br />

nun, außer dem rein menschlichen Mitgefühl mit den Bedauernswerten,<br />

die infolge ihrer Leichtgläubigkeit um ihr sauer erspartes Geld gekommen<br />

sind, kein weiteres Interesse an den betrübenden Vorkommnissen haben,<br />

wenn nicht das Publikum, oft noch durch sensationelle Zeitungsnachrichten<br />

irregeführt, vielfach der Ansicht wäre, daß Bank Bank <strong>und</strong> Bankier Bankier<br />

wäre <strong>und</strong> nun von der Leichtgläubigkeit in das andere Extrem fiele <strong>und</strong><br />

allen Bankunternehmen eine Zeitlang INIißtrauen entgegenbringen würde.<br />

Infolgedessen haben die <strong>Banken</strong>, deren Ansehen durch mißbräuchliche<br />

Verwendung des Wortes Bank geschädigt wird, ein berechtigtes Interesse,<br />

daß solche irreführenden Firraenzeichnungen, die den Zweck haben, dem<br />

Publikum Sand in die Augen zu streuen, in Zukunft gesetzlich ver-<br />

boten werden.<br />

Segensreich hat in dieser Beziehung vor allem die Interessenvertretung<br />

der <strong>Banken</strong> <strong>und</strong> Bankiers, der „Zentralverband des Deutschen Bank- <strong>und</strong><br />

Bankiergewerbes" gewirkt. Sein verdienstvoller Vorsitzender, der Geh.<br />

Justizrat Dr. Rießer hat, als er vom Berliner Polizeipräsidium um ein<br />

Gutachten angegangen wurde, geantwortet:<br />

„Mit dem Begriff > Bankier

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