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Banken und Bankpolitik

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Boden. Die Geldtransporte, die die Russische Staatsbank an eine große<br />

Anzahl Filialen fortwährend vornehmen muß, sind infolge der unsicheren<br />

Verkehrsverhältnisse mit großen Kosten verknüpft. Um sich schadlos zu<br />

halten, erhebt die Bank für Überweisungen Gebühren (s. S. 192), <strong>und</strong><br />

diese erschweren naturgemäß wieder eine weitere Ausdehnung des Giro-<br />

verkehrs.<br />

In den Vereinigten Staaten von Amerika ist ein Giroverkehr<br />

nicht möglich, da zwar eine große Anzahl <strong>Banken</strong> bestehen, diese aber<br />

Filialen nicht besitzen. Wie in England, spielt auch in Amerika der<br />

Scheckverkehr eine große Rolle.<br />

Eine weitere Verbilligung des deutschen Giroverkehrs durch Herab-<br />

setzung der Summe der Mindestguthaben würde der Ausdehnung des<br />

Verkehrs dienlich sein.<br />

Der Scheckverkehr, der die Möglichkeit bietet, auf eine andere be-<br />

queme Art über Guthaben zu verfügen, hat volkswirtschaftlichen Wert<br />

nur dann, wenn auch der Scheckempfänger ein Bankkonto besitzt <strong>und</strong><br />

den Scheck durch seine Bank einziehen <strong>und</strong> gutschreiben läßt. Damit<br />

Inkasso <strong>und</strong> Gutschrift kostenfrei erfolgen können, müssen <strong>Banken</strong> <strong>und</strong><br />

Bankiers in Verbindung miteinander stehen.<br />

Durch Abrechnungsstellen (Clearinghäuser) kann die Zentralbank<br />

des Landes hierzu viel beitragen. In Deutschland ist erfreulicherweise<br />

die Zahl der Abrechnungsstellen bereits auf 18 gewachsen. England hat<br />

neben seinem town- <strong>und</strong> seinem country-clearing im Februar 1907 ein<br />

metropolitan-clearing für die Schecks der außerhalb der City, aber noch<br />

im Weichbilde Londons errichteten Zweiganstalten der Londoner Groß-<br />

banken errichtet.<br />

Im Jahre 1907 wurden verrechnet in r<strong>und</strong>en Summen:<br />

In den deutschen Abrechnungsstellen 45,3 Milliarden M<br />

Im Londoner Clearinghaus • 260,0<br />

„ „<br />

Im New-Yorker Clearinghaus 366,2 „ „<br />

In der Chambre de compensation in Paris 21,3 „ „<br />

Die technischen Schwierigkeiten eines Reichs-Clearing, dessen Schaf-<br />

fung erstrebt wird, sind m. E. nicht so groß, daß sie bei gutem Willen<br />

nicht überw<strong>und</strong>en werden könnten. Daß Berlin Sitz dieser Reichs-Ab-<br />

rechnungsstelle werden müßte, ist selbstverständlich. Doch wäre zu er-<br />

wägen, ob nicht daneben noch eine Abrechnungsstelle für Süddeutsch-<br />

land in Frankfurt a. M. zu errichten sei. Für den Anfang dürfte sich<br />

die Errichtung von Provinzial-Clearinghäusern empfehlen.<br />

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