07.03.2013 Aufrufe

Banken und Bankpolitik

Banken und Bankpolitik

Banken und Bankpolitik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

nehmungslust einzudämmen." Auch im Jahre 1899, als das Bankgesetz:<br />

zum zweiten Male erneuert wurde, sah man in der Kontingentierungs-<br />

vorschrift insofern einen Vorteil, als die „Überschreitung der Kontingents-<br />

grenze stets eine Art Warnungssignal für die Geschäftswelt sei <strong>und</strong> für<br />

diese die notwendigen Diskonterhöhungen leichter verständlich mache".<br />

Am Anfang des Jahres 1874 belief sich die Gesamtsumme der in<br />

Deutschland zirkulierenden Noten auf 1353 Millionen M, denen eine<br />

Metalldcckung von etwa 68 °|o gegenüberstand. Nach vollkommener Ein-<br />

führung der Goldwährung schätzte man den Notenumlauf auf 1000 Mil-<br />

lionen M. Das steuerfreie Gesamtkontingent wurde anfänglich auf 385<br />

Millionen M festgesetzt. Davon entfielen auf die Reichsbank 250, auf<br />

die übrigen deutschen Notenbanken zusammen 135 Millionen M. Da<br />

man den künftigen Notenumlauf weit unterschätzt halte, erschien auch<br />

das steuerfreie Notenkontingent zu niedrig. Besonders unzureichend hatte<br />

sich das Kontingent der Reichsbank erwiesen, obgleich es durch Ver-<br />

zichtleistung mehrerer Noteninstitute auf 293,4 Millionen M angewachsen<br />

war. 1899 erfolgte dann die Erhöhung des Kontingents der Reichsbank<br />

auf 450 Millionen M, <strong>und</strong> durch Hinzukommen des Kontingents der<br />

Frankfurter Bank, der Bank für Süddeutschland <strong>und</strong> der Braunschwei-<br />

gischen Bank hat es gegenwärtig die Höhe von 472829000 M erreicht.<br />

Während die Reichsbank das Kontingent zum ersten Male erst nach<br />

fünfjähriger Tätigkeit (Dezember 1881) <strong>und</strong> bis zum Jahre 1896 im<br />

ganzen nur 24 Mal überschritten hat, weist das Jahr 1897 allein schon<br />

9, die Jahre 1899 <strong>und</strong> 1900 schon je 20 Überschreitungen auf. Im Jahre<br />

1907 ist die Steuergrenze 25 Mal überschritten worden, <strong>und</strong> an Noten-<br />

steuer mußten in diesem Jahre 5,6 Millionen M an die Reichskasse ge-<br />

zahlt werden.<br />

Der Notenumlauf der Reichsbank betrug<br />

1903: 1248 718 000 M<br />

im Durchschnitt der letzten<br />

1904: 1288549000 „<br />

1905: I 335 701 000 „<br />

1906: I 387 237 000 „<br />

1907: I 478 783000 „<br />

Summa: 6 738 988 000 M<br />

5 Jahre also i 347 798 000 M<br />

Nach der infolge des angenommenen Deckungsverhältnisses von 55 */(,<br />

ziemlich willkürlichen Berechnung von Otto Michaelis, des Verfassers<br />

230

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!