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Banken und Bankpolitik

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Filialen besitzt die Bank in allen Teilen des Reiches. Einige sind<br />

jedoch nur zu bestimmten Jahreszeiten geöffnet; sind es Meßplätze, zur<br />

Meßzeit, sind es Kurorte, wie Piatigorsk oder Yalta, nur während der<br />

Kursaison. Ende 1907 hatte sie neben der Zentrale in Petersburg Filialen<br />

erster Klasse, sogenannte Kontore, in Moskau, Archangelsk, Odessa, Riga,<br />

Kiew, Charkow, Jekaterinburg <strong>und</strong> Rostow a. Don. Von jedem Kontor<br />

sind eine Anzahl „Abteilungen" <strong>und</strong> oft auch „Renteien" abhängig. Diese<br />

Renteien besorgen einige, nur geringe banktechnische Kenntnisse erfordernde<br />

Transaktionen, wie An- <strong>und</strong> Verkauf von Wertpapieren, Auszahlung ver-<br />

loster Wertpapiere, Inkasso- <strong>und</strong> Zahlungsverkehr usw.<br />

Aufgabe der Bank soll es nach den Statuten von 1894 sein: den<br />

Geldumlauf zu erleichtem, den vaterländischen Handel <strong>und</strong> die heimische<br />

Industrie <strong>und</strong> Landwirtschaft durch kurzfristige Kredite zu unterstützen<br />

<strong>und</strong> die jetzige Währung sicherzustellen <strong>und</strong> zu befestigen.<br />

3, Geschäfte der Russischen Staatsbank.<br />

Statutarisch zulässige Geschäfte der Bank sind: Ausgabe von Noten,<br />

Diskontierung von Wechseln <strong>und</strong> anderen Wertpapieren mit fester Verfall-<br />

zeit, Gewährung von Darlehen <strong>und</strong> Eröfifnung von Krediten, Annahme<br />

verzinslicher <strong>und</strong> unverzinslicher Bareinlagen, Ausstellung von Zahlungs-<br />

anweisungen von einem Platz auf den anderen <strong>und</strong> Erledigung anderer<br />

Kommissionsgeschäfte.<br />

a) Das Notengeschäft.<br />

Die Bank besitzt das Recht der alleinigen Notenemission. Die<br />

Noten werden in Appoints zu 500, 100, 50, 25, 10, 5, 3 <strong>und</strong> i Rubel<br />

ausgegeben <strong>und</strong> besitzen Zwangskurs. Sie müssen aber von der Bank<br />

jederzeit in Gold eingelöst werden.<br />

Als 1860 die Staatsbank gegründet wurde, waren die ihr übertragenen<br />

Reichs - Kreditbillets uneinlöslich. i ooR übel Kreditbillette hatten den<br />

Wert von etwa 92 Silberrubeln. Den Anfang des Jahres 1862 um-<br />

laufenden Noten in Höhe von 720 Millionen Rubel stand ein Einlösungs-<br />

fonds von knapp 80 Millionen Rubel gegenüber. Die Noten waren also<br />

mit nur 1 1 ^|q gedeckt. Zur Erhöhung des Deckungsfonds, <strong>und</strong> um dem<br />

Papierrubel den Gleichwert mit dem Metallrubel zu verschaffen, wurde<br />

bei Rothschild in London <strong>und</strong> Paris eine Anleihe von 15 Millionen ^<br />

aufgenommen. Am i. Mai 1862 wurde mit der Einlösung der Noten be-<br />

gonnen. Als der Bank dadurch aber viel Geld entzogen wurde, stellte sie<br />

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