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Banken und Bankpolitik

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An diesen Banknebenplätzen ist mit der Übernahme der einzureichenden<br />

Wechsel eine an dem betreffenden Orte domizilierende Firma betraut. So<br />

finden wir im Verzeichnis der Bankanstalten z. B. folgende Angaben: Asch,<br />

Bankbezirk: Eger. Vermittlungsfirma: Böhmische Escompte-Bank, Filiale<br />

Asch. — Bilin, Bankbezirk: Teplitz. Vermittlungsfirma: Sparkasse Bilin. —<br />

Braunau, ßankbezirk: Trautenau. Vermittlungsfirma: Braunauer Bezirks-<br />

Spar- <strong>und</strong> Vorschußverein, usw. Die Vermittlungsfirma gibt die Wechsel<br />

dann an die zu ihrem Bezirk gehörende Bankanstalt, die über die defi-<br />

nitive Annahme der Wechsel zum Diskont entscheidet. Der Vermittlungs-<br />

firma auf dem Banknebenplatz wird für jedes Stück der dort einkassierten,<br />

aus dem Kommissionsgeschäfte der Bank herrührenden Papiere eine be-<br />

stimmte Provision gewährt.<br />

Um auch den Firmen, die nicht am Orte einer Bankanstalt oder Bank-<br />

nebenstelle ansässig sind, die Benutzung des Bankkredits zu ermöglichen,<br />

gestattet die Bank ausnahmsweise auch, Wechsel im Korrespondenzwege<br />

zur Diskontierung einzureichen. Im Jahre 1907 wurden von 107 1 Korre-<br />

spondenten 495000 Wechsel in Höhe von 345 Millionen K, d. i.<br />

6,04 1 ^lo<br />

der gesamten von der Bank diskontierten W^chselsumme angekauft.<br />

Die Prüfung der zum Diskont eingereichten Wechsel erfolgt durch ein<br />

Zensurkomitee, das durch Stimmenmehrheit über Annahme oder Ab-<br />

lehnung von Wechseln entscheidet. Die Ernennung der Zensoren erfolgt<br />

durch die Direktionen in Wien <strong>und</strong> Budapest unter Anhörung von<br />

Handels- <strong>und</strong> Geweibekammem, Landeskulturräten, Landwirtschafts- oder<br />

x\ckerbaugesellschaften, aus dem Kreise von Kaufleuten <strong>und</strong> anderen mit<br />

dem kommerziellen, industriellen, gewerblichen <strong>und</strong> landwirtschaftlichen<br />

Verhältnissen des Platzes vertrauten Personen.<br />

Die Zahl der auf je 3 Jahre gewählten <strong>und</strong> nach Ablauf dieser Frist<br />

ev. wiederwählbaren Zensoren beträgt in Wien <strong>und</strong> Budapest je 20—30,<br />

bei den Filialen 10— 20.<br />

Den Vorsitz im Zensurkomitee führt in Wien <strong>und</strong> in Budapest ein<br />

Direklionsmitglied; in dessen Verhinderung, sowie bei den Zensurkomitees<br />

in den Filialen leitet der an den Beratungen des Komitees teilnehmende<br />

Beamte die Sitzungen. Der Vorsitzende ist berechtigt, die Diskontierung<br />

eines von dem Zensurkomitee zur Annahme geeignet bef<strong>und</strong>enen Wechsels<br />

abzulehnen. Im Jahre 1907 wurden Wechsel in Höhe von 1,018 ^|o,<br />

1906 von 1,01 i^Iq der angebotenen Wechselsumme wegen eines Form-<br />

fehlers oder aus anderen Gründen zur Diskontierung nicht angenommen.<br />

Nach der Stückzahl berechnet ist der Prozentsatz etwas höher.<br />

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