Banken und Bankpolitik

Auf Mittelsichten erhöhen sich vorstehende Abschläge um ein wei-
teres 1/2 o/o-
Die Reichsbank verkauft auch an allen ihren Anstalten Wechsel und
Schecks auf das Ausland. Die Anträge sind an diejenige Bankanstalt zu
richten, zu deren Bezirk der Antragsteller seinem Wohnsitz nach gehört
und werden von dort brieflich oder auf Kosten des Antragstellers auch
telegraphisch nach Berlin weitergegeben.
Wechsel werden an einem Devisentage der Berliner Börse, d. i. Diens-
tags, Donnerstags oder Sonnabends, zum Tageskurse, am Nichtdevisentage
zum Kurse des nächsten Börsentages, soweit sie im Portefeuille der Reichs-
bank vorhanden sind, in kurzer, längstens I4tägiger Sicht abgegeben,
anderenfalls auftragsweise an der Börse beschafft.
Die Ausschreibung von Schecks auf die Korrespondenten der Reichs-
bank erfolgt täglich auf Antrag, und zwar auf
bis zur Höhe von
Amsterdam, Rotterdam fl. 20 000
Antwerpen, Brüssel fr. 30 000
Kopenhagen Kr i o 000
London i? 5 000
Paris, Bordeaux, Le HävTC, Lyon, Marseille,
Nizza fr. 50 000
Basel, Zürich fr. 3 o 000
Mailand und die übrigen Hauptplätze Italiens £ 30000
Werden die ausgeschriebenen Schecks in Berlin an einem Nichtdevisen-
tage abgegeben, so wird bis zu den genannten Beträgen der Kurs des
vorangegangenen, bei höheren Beträgen der Kurs des nächsten Devisen-
tages zugrunde gelegt.
Die Gebühren beim Verkauf von Wechseln und Schecks betragen
I '^joo vom Rechnungsbetrage, mindestens aber M 0,50 für jedes Appoint.
Die Gebühr kommt in Wegfall, wenn der Käufer Wechseldiskont- oder
Lombardgeschäfte mit mindestens lotägigem Zinsgewinn der Bank da-
gegen zuführt.
Angekauft wurden von der Reichsbank Wechsel
aufs Inland: aufs Ausland: aufs Inland; aufs Ausland:
in Millionen M in Millionen M
1876 4123 18 190I 8580 169
1886 3559 105 1905 8947 229
1891 5414 78 1906 10 214 292
1896 6234 54 1907 II 882 268
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