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Banken und Bankpolitik

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Neben den 127 Succursales besaß die Bank am i. Januar igo8 55<br />

von den Succursales abhängige „Bureaux auxiliaires" <strong>und</strong> 284 von den<br />

Succursales oder den Bureaux auxiliaires abhängige „Villes rattachees".<br />

Die Bureaux auxiliaires werden von einem „Chef" geleitet. Sie üben<br />

die gleichen Tätigkeiten aus, wie die Succursales. Nur hinsichtlich der<br />

Diskontierung sind die Bureaux auxiliaires insofern beschränkt, als sie die<br />

Wechsel erst durch das Diskontkomitee der Succursale, von dem das<br />

Bureaux auxiliaire abhängig ist, prüfen lassen müssen.<br />

Die Tätigkeit der Zweiganstalten in den villes rattachees ist auf<br />

das Inkassogeschäft beschränkt.<br />

4, Geschäfte der Bank von Frankreich.<br />

a) Das Notengeschäft.<br />

Hinsichtlich der Notendeckung existieren bei der Bank von Frankreich<br />

keinerlei Vorschriften. Die einzige Beschränkung besteht in der Höhe<br />

der Notenemission.<br />

Am 15. März 1848 war der Bank von Frankreich ein Maximum des<br />

Notenumlaufs in der Summe von 350 Millionen fr. gesetzt worden. Am<br />

27. April 1848 aber bereits vermehrte sich die Summe um das Kontin-<br />

gent der mit der Bank von Frankreich fusionierten Departementalbanken,<br />

das 102 Millionen fr. betragen hatte. Der den Noten im Jahre 1848 auf-<br />

erlegte Zwangskurs wurde ihnen 1850 bereits wieder genommen: Da-<br />

mit fiel auch die Maximalgrenze des Notenumlaufs weg.<br />

In dem Kriegsjahre 1 870 wurden die Noten zum zweiten Male mit Zwangs-<br />

kurs versehen, <strong>und</strong> gleichzeitig wurde wieder eine Grenze des höchsten<br />

zulässigen Notenumlaufs festgesetzt: 1,8 Milliarden fr. Zwei Tage später,<br />

am 14. August 1870, wurde sie auf 2,4, am 29. Dezember 1871 auf<br />

2,8, am 15 Juli 1872 auf 3,2 Milliarden normiert. Nach weiteren Er-<br />

höhungen im Januar 1884 auf 3,5, im Januar 1893 auf 4, im November<br />

1897 auf 5, beträgt die Grenze seit 1907 5,8 Milliarden fr. Sobald diese<br />

Höhe annähernd erreicht war, wurde die Maximalsumme stets hinaufge-<br />

schraubt. Französische Nationalökonomen erhoben anläßlich der letzten<br />

Erhöhung wieder warnend ihre Stimme. Leroy-Beaulieu schrieb im<br />

Economist Frangais: „Man erhöht den Notenumlauf auf 5,8 Milliarden fr.<br />

Viele plädierten sogar für 6 <strong>und</strong> 7 Milliarden. Mit demselben Recht<br />

könnte man 10 oder 15 oder 20 Milliarden fr. als die zweckmäßige<br />

Summe bezeichnen. Hat man sich in Friedenszeiten an eine solche Summe<br />

gewöhnt, was soll dann in Kriegs- oder Krisenzeiten werden?"<br />

12 Obst, <strong>Bankpolitik</strong> JJ.y

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