07.03.2013 Aufrufe

Banken und Bankpolitik

Banken und Bankpolitik

Banken und Bankpolitik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

leuten <strong>und</strong> Gewerbetreibenden in erhöhtem Maße Hilfe zu gewähren.<br />

Diskont- <strong>und</strong> Lombardgeschäfte erfolgten seit 1824 in größeren Beträgen.<br />

Die ungünstigen Wirtschaftsverhältnisse der Jahre 1830I31 übten natürlich<br />

auch auf die Bank ihren Einfluß aus. Sie hat diese Zeiten aber gut über-<br />

standen, <strong>und</strong> ihr Kredit ist dadurch noch gewachsen.<br />

Der Giroverkehr, der seit 1767 eingeschlafen war, wurde auf An-<br />

regung der Kaufmannschaft 1834 wieder aufgenommen.<br />

Die Ausgabe von Banknoten war 1806 eingestellt worden. Von 1820<br />

bis 1836 jedoch wurden wieder Bankkassenscheine, wie sie bereits<br />

von 1798— 1808 im Verkehr waren, emittiert.<br />

4. Die Zeit von 1837—1845.<br />

Nach Frieses Tode (Januar 1837) wurde der Chef der Staatsschulden-<br />

verwaltung, des Seehandlungsinstitutes <strong>und</strong> des Kreditinstitutes für Schlesien,<br />

der Staatsminister Roth er mit der Leitung der Bank betraut.<br />

Der Giroverkehr nahm einen weiteren Aufschwung, als 1837 in<br />

Berlin sowohl wie in Breslau die Gebühren in Wegfall gekommen <strong>und</strong><br />

den Kontoinhabern weitgehende Vergünstigungen in bezug auf Gutschrift<br />

zum Inkasso gegebener Wechsel usw. eingeräumt worden waren. Weiter<br />

wurde der Giroverkehr mit gutem Erfolg in den Bankkontoren in Danzig,<br />

Königsberg, Stettin <strong>und</strong> Magdeburg eingeführt.<br />

Auch der Diskontverkehr hob sich merklich. Zum Teil mag hierzu<br />

der niedrige, ziemlich stabile Zinsfuß beigetragen haben. Während vor<br />

1837 der Diskontsatz sich in einem Jahre häufig mehrere Male änderte<br />

<strong>und</strong>, je nach dem Platz <strong>und</strong> der Güte der Wechsel, zu gleicher Zeit zu<br />

einem verschiedenen Satz diskontiert worden war, wurde 1837 verordnet,<br />

daß der Zinsfuß jetzt einheitlich vom Chef der Bank festzustellen wäre.<br />

Von 1837— 1844 betrug er 4 ^|q.<br />

Nicht so einheitlich war der Lombardzinsfuß von dem Präsidenten<br />

Rother normiert. Er betrug:<br />

4 ^Iq für die Hauptbank <strong>und</strong> die Bank zu Breslau,<br />

4^2^/0 fü^ die Kontore zu Köln, Magdeburg, Münster, Stettin,<br />

5 ^|q für die Kontore <strong>und</strong> Kommanditen zu Danzig, Elbing, Königs-<br />

berg <strong>und</strong> Memel.<br />

Unter Rothers Verwaltung ist die Bank wieder zu den Aufgaben, die<br />

ihrem großen Stifter vorgeschwebt haben, zurückgekehrt, ist wieder Giro-<br />

<strong>und</strong> Lehnbank geworden <strong>und</strong> hat vor allem den Giroverkehr <strong>und</strong> das<br />

Diskont- <strong>und</strong> Lombardgeschäft gepflegt. Sie war bestrebt, den Kredit zu<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!