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Banken und Bankpolitik

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ist vorgeschrieben, keine Bardeckung der Noten wird gefordert. Es ist<br />

damit ein Notensystem geschaffen, das in keins der bestehenden vier<br />

Systeme, die noch eingehend zu behandeln sind, hineinpaßt.<br />

Da sich der Notenumlauf aller Wahrscheinlichkeit nach in sehr mäßigen<br />

Grenzen halten wird, <strong>und</strong> von den drei in den Konzessionsbestimmungen<br />

angegebenen Sicherheitsleistungen — Stellung von Bürgen, Hinterlegung<br />

von Wertpapieren oder von Hypotheken — nur die erste angewendet<br />

worden ist, <strong>und</strong> da diese Bürgen allererste deutsche Bankfirmen sind, so<br />

brauchen hinsichtlich der Sicherheit der Noten Bedenken nicht gehegt<br />

zu werden.<br />

IL Die Österreichisch-ungarische Bank.<br />

1. Entstehung <strong>und</strong>Entwickelung der Österreichisch-ungarischen Bank.<br />

Vorgängerin der Österreichisch-ungarischen Bank war die im Jahre 1 8 1<br />

errichtete privilegierte Österreichische Nationalbank.<br />

Die Beweggründe, die zur Schaffung der Österreichischen Nationalbank<br />

geführt haben, sind im Kaiserlichen Patent vom i. Juni i8i6 ausge-<br />

sprochen^): „Die gewaltsamen Erschütterungen, die in den letztverfiossenen<br />

25 Jahren Europa zerrissen, haben Uns seit dem Anfang Unserer Re-<br />

gierung in eine Reihe schwerer Kriege verwickelt, bei welchen die Er-<br />

haltung <strong>und</strong> Selbständigkeit der Monarchie, alles, was Regenten <strong>und</strong><br />

Völkern am teuersten sein muß, gefährdet war. Wir konnten <strong>und</strong> durften<br />

Unsern Völkern keine Anstrengung ersparen".<br />

Während in Deutschland, in England <strong>und</strong> Frankreich neben dem Zentral-<br />

noteninstitut noch mehrere andere Notenbanken im Lande bestanden haben,<br />

war in ()sterreich - Ungarn die privilegierte Nationalbank von vornherein<br />

das einzige zur Notenausgabe berechtigte Institut. Das Kapital der<br />

Bank bestand aus 50000 Aktien, für deren jede ein Betrag von 2000 Gulden<br />

in Papiergeld <strong>und</strong> 200 Gulden in Konventionalmünze erlegt werden mußte.<br />

Ihre Hauptaufgabe sollte sein, „die Regelmäßigkeit in dem zerrütteten Geld-<br />

wesen wieder herzustellen", <strong>und</strong> dies sollte zunächst durch Beseitigung<br />

des damaligen österreichischen Staatspapiergeldes, das Zwangskurs <strong>und</strong><br />

Zwangsumlauf besaß, geschehen. Es waren ca. 209 Millionen Gulden<br />

„Einlösungsscheine" — im Gesetz „Wiener Währung" genannt — <strong>und</strong><br />

470 Millionen Gulden „Antizipationsscheine" im Umlauf. Beide Geld-<br />

118<br />

') Max Wirth, Gr<strong>und</strong>züge der Nationalökonomie. Köln 1883, 3. Bd. S. 417.<br />

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