Banken und Bankpolitik

welchen Einfluß auf die Verwaltung des Instituts ausüben — g Mitglieder
in Berlin.
Der Zentralausschuß {§ S^ ^^s BG.) hält monatlich unter dem Vorsitz
des Reichsbankpräsidenten eine Sitzung ab und empfängt bei dieser Ge-
legenheit Nach Weisungen über Diskontierungen, Wechsel- und Lombard-
bestände, über den Notenumlauf, den Barbestand, Depositen- und Giro-
gelder, den An- imd Verkauf von Gold usw. Gutachtlich zu hören ist
er über die Bilanz und die Gewinnberechnung, über Besetzung erledigter
Stellen im Reichsbankdirektorium (mit Ausnahme der Stelle des Präsidenten),
über den Höchstbetrag, bis zu dem die Fonds der Bank zu Lombard-
darlehen verwendet werden können, über die Höhe des Diskontsatzes,
über Veränderungen in den Grundsätzen und Fristen der Krediterteilung
usw. Rechtlich notwendig ist seine Zustimmung bei Ankauf von
Effekten für Rechnung der Bank und bei Geschäften mit den Regierungen
des Reiches.
Aus der Zahl seiner Mitglieder wählt der Zentralausschuß auf ein Jahr
drei Deputierte und ebensoviele Stellvertreter, die die fortlaufende
spezielle Kontrolle über die Verwaltung der Reichsbank ausüben und
berechtigt sind, allen Sitzungen des Reichsbankdirektoriums mit bera-
tender Stimme beizuwohnen. Während die Mitglieder des Zentralaus-
schusses nur zu bestimmten Zeiten zusammenkommen, haben die Depu-
tierten nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, während der
Geschäftsstvmden im Beisein eines INIitgliedes des Direktoriums von Zeit
zu Zeit die Bücher imd Portefeuilles der Bank zu prüfen und den ordent-
lichen wie außerordentlichen Kassenrevisionen beizuwohnen. Über ihre
Wirksamkeit erstatten sie in den monatlichen Versammlungen des Zentral-
ausschusses Bericht (§34 BG.).
Geschäfte mit den Finanzverwaltungen des Reichs oder deutscher
Bundesstaaten, die im Bankstatut nicht vorgesehen sind, müssen,
um die Selbständigkeit der Reichsbank der Regierung gegenüber zu wahren,
vor ihrem Abschluß zur Kenntnis der Deputierten gebracht und auf An-
trag auch nur eines Deputierten dem Zentralausschuß vorgelegt werden.
Sie müssen unterbleiben, wenn dieser sich nicht in einer beschlußfähigen
Versammlung mit Stimmenmehrheit für die Zulässigkeit ausspricht (§35 BG.).
Vom Reingewinn der Bank fließt ein erheblicher Teil an das Reich.
Zunächst wird den Anteilseignem, die persönlich für die Verbindlichkeiten
der Bank nicht haften, eine ordentliche Dividende von 3^|2°/o gezahlt.
Von dem alsdann noch verbleibenden Rest erhalten die Anteilseigner
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