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Banken und Bankpolitik

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lieh keine Rede sein, auch nicht wenn sie damit motiviert wird, daß die<br />

Noten der Privatbanken diskreditiert <strong>und</strong> noch weiter in ihrem Umlauf<br />

eingeschränkt werden, sofern den Noten der Reichsbank, wie geplant, die<br />

Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel verliehen wird.<br />

Wohl aber wäre es, wie schon erwähnt, sehr wünschenswert, wenn die<br />

Noten einer Bank in einem anderen B<strong>und</strong>esstaat nicht mehr als „aus-<br />

ländische Banknoten" betrachtet, <strong>und</strong> die zuständigen Landesbehörden<br />

durch Anweisungen die Annahmepflicht der Noten erweitem würden.<br />

Ein erfreulicher Anfang in dieser Beziehung ist in Württemberg gemacht<br />

worden, wo die öffentlichen Kassen neben den Noten der Reichsbank<br />

<strong>und</strong> der Württembergischen Notenbank auch die Noten der Badischen<br />

Bank <strong>und</strong> der Bayerischen Notenbank annehmen. Eine unbeschränkte<br />

Einlösbarkeit der Noten der Privatbanken würde eine unerwünschte Frei-<br />

zügigkeit derselben zur Folge haben. Gewisse Erleichterungen aber<br />

hinsichtlich der Annahme sind wünschenswert.<br />

III. Geschäfte, Gr<strong>und</strong>kapital iind Reserven<br />

der Notenbanken.<br />

1. Geschäfte der Notenbanken.<br />

a) Aktiv- <strong>und</strong> Passivgeschäfte.<br />

Wie jede Bank, so muß vor allem auch die Notenbank darauf achten,<br />

daß zwischen der Art der Aktiv- <strong>und</strong> Passivgeschäfte ein richtiges Ver-<br />

hältnis besteht. Durch scharfe Umgrenzung der gestatteten Geschäfte wird<br />

die Sicherheit der Note erhöht.<br />

Findet, wie in England, eine vollkommene Trennung zwischen Bank-<br />

<strong>und</strong> Emissionsabteilung statt, so brauchen für die Bankabteilung nicht so<br />

strenge Vorschriften zu bestehen. Hankey, ein ehemaliger Direktor der<br />

Bank von England, sagt in seinem Werke über dieses Institut, daß die<br />

leitenden Prinzipien der Direktoren der Bank von England die gleichen,<br />

wie die jeder anderen gut geleiteten englischen Bank seien, <strong>und</strong> neuer-<br />

dings ist dies von den Direktoren der Bank von England öfters wiederholt<br />

worden. Wie zu Bagehots Zeiten, so ist auch heute ein natürlicher Wunsch<br />

der Direktoren, eine möglichst hohe Dividende zur Ausschüttung zu bringen.<br />

In Deutschland, in Frankreich, in Österreich-Ungarn haben die Anteils-<br />

eigner keinen Einfluß auf die Leitung des Institutes, <strong>und</strong> selbst wenn sie<br />

ihn besäßen, würde es ihnen nichts nützen, da die Geschäfte durch Gesetz<br />

<strong>und</strong> Statut fest umgrenzt sind.<br />

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