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Banken und Bankpolitik

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ZWEITER TEIL.<br />

Geschichte <strong>und</strong> Organisation der großen<br />

Notenbanken.<br />

I. Das Notenbankwesen in Deutschland.<br />

1. Entstehung der Preußischen Bank <strong>und</strong> ihr Gr<strong>und</strong>gesetz<br />

vom 5. Oktober 1846.<br />

Die Bevölkerung Berlins hatte sich von i8io—1845 mehr als verdrei-<br />

facht <strong>und</strong> die Stadt war, hauptsächlich durch die neugeschaffenen Eisen-<br />

bahnen, immer mehr <strong>und</strong> mehr Handels- <strong>und</strong> Fabrikstadt geworden.<br />

Der Bahnbau hatte enorme Summen verschlungen. Die Spekulationswut<br />

war in allen Gesellschaftsschichten mächtig angefacht. Um sie einzudämmen,<br />

erließ die Regierung Maßregeln, die das Übel aber noch verschlimmerten,<br />

vor allem aber bewirkten, daß eine Geld- <strong>und</strong> Kreditnot eintrat.<br />

Die Königliche Giro- <strong>und</strong> Lehnbank <strong>und</strong> die beiden neben ihr be-<br />

stehenden Bankinstitute, die 1772 errichtete Seehandlung <strong>und</strong> der 1831<br />

in Tätigkeit getretene Kassenverein, waren nicht in der Lage, den immer<br />

größer werdenden Geldbedürfnissen zu genügen. Daß etwas zur Beseitigung<br />

der herrschenden Geldnot geschehen müsse, darüber war man<br />

sich auch in Regierungskreisen klar. Kopfzerbrechen bereitete aber das Wie?<br />

Zahlreiche Projekte lagen der Regierung vor: Schaffung einer Hypo-<br />

thekenbank, eines Pfandbriefamtes, einer Zettelbank. „<strong>Banken</strong>" — „Noten"<br />

— „Vermehrung der Zirkulationsmittel" -— das waren die Forderungen,<br />

die nun täglich lebhafter zur Zeitparole erhoben wurden. Die Regierung<br />

verhielt sich den drängenden Forderungen gegenüber, deren Massen-<br />

haftigkeit <strong>und</strong> Einstimmigkeit wohl den Beweis eines wirklichen Volks-<br />

bedürfnisses liefern konnte, ziemlich abwartend i).<br />

Da kam aus dem benachbarten Dessau die Nachricht, daß hier ein<br />

großes Bankunternehmen geplant sei. Eine „Deutsche Bank" mit einem<br />

36<br />

^) Siehe August Theodor Wo e nig er, Die Preußische Bank. Berlin 1846. S.

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