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Banken und Bankpolitik

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Die Waren werden bis zu zwei Drittel des geschätzten Wertes beliehen.<br />

Sie müssen auf Kosten des Verpfänders bei einer der Reichsbank als<br />

solide bekannten Feuerversicherungsgesellschaft in voller Höhe des ab-<br />

geschätzten — nicht bloß des zur Beleihung gelangenden — Wertes<br />

versichert werden.<br />

Die Reichsbank haftet für keinen Schaden, welcher ohne ihr grobes<br />

Versehen während des Lagems an den Waren entsteht, sei es durch Ver-<br />

derben, Lecke an den Gebinden, Eintrocknen, Wurmfraß oder sonst, es<br />

mögen die Waren in den Gebäuden der Reichsbank oder anderswo lagern.<br />

Sache des Verpfänders ist es, öfters nach den Waren zu sehen, <strong>und</strong> zu<br />

deren Erhaltung selbst das Erforderliche zu veranlassen.<br />

Entstehen der Reichsbank durch die Versendung, die Abschätzung,<br />

Lagerimg, Beaufsichtigung, Umpackimg oder Sonderung der Waren, oder<br />

durch sonstige von ihr für nötig erachtete Maßregeln Kosten, so trägt<br />

diese der Verpfänden Für die Lagerung der Waren in den Gebäuden der<br />

Reichsbank sind die von ihr bestimmten Gebühren zu entrichten. Für alle<br />

Kosten, einschließlich der etwaigen Auslagen für die Versicherung gegen<br />

Feuersgefahr, dienen der Bank die Waren <strong>und</strong> der Versicherungsschein<br />

nebst den etwaigen Emeuerungsscheinen gleichfalls zum Unterpfande.<br />

Eine Prüfung des gesamten Lombardverkehrs aller Reichsbankanstalten<br />

findet in Berlin in der Lombardkontrolle statt, bei der sämtliche<br />

selbständige Bankanstalten halbmonatlich ihr Lombardjournal einreichen<br />

müssen. Es erfolgt hier eine Nachprüfung der Beleihungen <strong>und</strong> Zins-<br />

berechnungen.<br />

Eine kontokorrentartige Benutzung des Pfandscheins kann durch die-<br />

jenigen erfolgen, die ein Girokonto bei der Bank unterhalten. Die entnommenen<br />

Kredite werden auf Girokonto gutgebracht, während die Ab-<br />

zahlung der Darlehen mittels Schecks erfolgt.<br />

Am 31. Dezember 1907 waren auf 5667 Pfandscheine 364297550 M<br />

ausgeliehen. Es war dies die höchste Anlage des ganzen Jahres. Die nie-<br />

drigste Anlage {2^. Januar) betrug 54,1, die durchschnittliche Anlage<br />

während des Jahres 1907 98,1 Millionen M.<br />

Die am Schluß des Jahres 1907 ausstehenden Darlehen waren<br />

verteilt<br />

:<br />

auf Wertpapiere <strong>und</strong> Wechsel M 358802350<br />

„ Gold <strong>und</strong> Silber .<br />

. . . „ 8 800<br />

„ Waren „ 5486400<br />

insgesamt M 364 297 550<br />

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