07.03.2013 Aufrufe

Banken und Bankpolitik

Banken und Bankpolitik

Banken und Bankpolitik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

wieder 97 i^, <strong>und</strong> 1818 standen sie fast wieder al pari mit dem Golde. Mit<br />

dem I. Mai 1821 nahm die Bank die Zahlungen in Gold wieder auf.<br />

Allzu schnell aber hatte man in England die traurigen Folgen der<br />

Überproduktion vergessen. Zahlreiche Neugründungen wurden vorgenommen.<br />

Bereits 1825 erfolgte eine neue Absatzkrisis. Von den mit geringem Kapital<br />

gegründeten <strong>und</strong> oft nach falschen Prinzipien geleiteten Provinzialbanken<br />

konnte sich eine große Anzahl nicht halten. 70 <strong>Banken</strong> stellten in wenig<br />

Wochen ihre Zahlungen ein. Die an die Bank von England gerichteten<br />

Anforderungen wuchsen mit jeder Woche. Ihre Notenzirkulation wuchs<br />

von 17,4 Millionen äi (3. Dezember) auf 18 Millionen ^ (10. Dezember),<br />

24 Millionen £ {ly. Dezember), 25,6 Millionen if (24. Dezember), 25,7<br />

Millionen ^ (31. Dezember). Den Höhepunkt erreichte die Not der Bank<br />

am 24. Dezember, an dem der Barvorrat auf i Million £ herabgesunken<br />

war. Die Bank rettete sich, indem sie mit Genehmigung des Kgl. Ge-<br />

heimen Rats die schon außer Kurs gesetzten Einpf<strong>und</strong>noten wieder ausgab.<br />

Um in Zukunft derartige unges<strong>und</strong>e Bankverhältnisse zu verhüten, er-<br />

folgte 1826 eine Änderung in der Gesetzgebung. Noten unter 5 £ durften<br />

— wie es bereits 1777 bestimmt, 1797 aber widerrufen war — in Zu-<br />

kunft nicht mehr ausgegeben werden. Das Gesetz von 1826 schränkte<br />

die Vorrechte der Bank teilweise ein, indem das Gesetz von 1708, durch<br />

das die Zahl der Teilnehmer einer Bank auf nur sechs beschränkt worden<br />

war, mit Zustimmung der Bank von England aufgehoben wurde. Es war<br />

von nun an erlaubt, Notenbanken, die außerhalb eines Umkreises von<br />

65 englischen Meilen um London domizilierten <strong>und</strong> Filialen in London<br />

nicht besaßen, mit jeder Teilnehmerzahl zu errichten. Für London be-<br />

hielt also die Bank von England das Notenprivileg; in der Provinz jedoch<br />

stand der Errichtung großer kapitalkräftiger Zettelinstitute nichts im Wege.<br />

Der Bank von England wurde gestattet, Zweiganstalten in größeren Städten<br />

zu errichten.<br />

1833 stand das Privileg der Bank von England wieder zur Erneuerung.<br />

Man stärkte die Stellung der Bank den anderen Noteninstituten gegenüber<br />

dadurch, daß man ihren Noten die Eigenschaft als gesetzliches Zahlungs-<br />

mittel (legal tender) beilegte. Nur die Bank selbst ist auf Verlangen ver-<br />

pflichtet, Zahlungen in Metallgeld zu leisten. Weiter wurde 1833 ausdrücklich<br />

bestimmt — was bisher eigentlich nicht verboten gewesen war —<br />

daß auch in London andere Aktienbanken existieren dürften, sofern sie<br />

nicht Noten emittierten. Infolgedessen entstand schon 1834 die erste<br />

Depositenbank in London, die London & Westminster Bank, der bald<br />

,<br />

141

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!