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Banken und Bankpolitik

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eich-Ungarn, Rußland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Griechenland,<br />

Belgien, der Schweiz, den Niederlanden, Rumänien usw.<br />

In Schottland ist die Zahl der Notenbanken von 19 auf 10 zurück-<br />

gegangen. In Irland bestehen neben der Bank von Irland 6, in Italien<br />

neben der Banca d'Italia nur noch 2 Noteninstitute.<br />

Das letzte Vielbanksystem in Europa ist am 6. Oktober 1905 durch<br />

Zentralisierung des Schweizer Notenbankwesens geschw<strong>und</strong>en. Lange<br />

war in der Schweiz der Übergang vom Vielbank- zum Monopolbank-<br />

System geplant. Anfangs hatte die Systemfrage, später die Frage des Sitzes<br />

der Bank — Bern <strong>und</strong> Zürich stritten sich darum — Anlaß zu Streitig-<br />

keiten <strong>und</strong> zur Hinausschiebung des Projektes gegeben.<br />

Eine entgegengesetzte Tendenz als in allen anderen Ländern besteht<br />

im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in den Vereinigten Staaten von<br />

Amerika. Hier ist die Zahl der zur Notenausgabe berechtigten <strong>Banken</strong>,<br />

der Nationalbanken, dauernd im Steigen begriffen <strong>und</strong> hat bereits die<br />

Zahl 6800 überschritten.<br />

2, Vorzüge <strong>und</strong> Nachteile der Dezentralisation <strong>und</strong> der Zentralisation<br />

der Notenausgabe.<br />

Als Vorzüge des dezentralisierten Systems werden gerühmt: es trage<br />

den Lokalbedürfnissen mehr Rechnung als die Filiale einer Zentralbank.<br />

Die Filiale sei an die Instruktionen der Hauptbank geb<strong>und</strong>en, behandele<br />

die K<strong>und</strong>en nicht individuell, sondern schabionisiere. Der gleiche Einwand<br />

wird häufig auch gegen die Depositenkassen der Großbanken erhoben,<br />

die dem K<strong>und</strong>en nicht die gleichen Vorteile wie ein Privatbankgeschäft bieten<br />

können. Auf beide Einwände ist das Gleiche zu erwidern: Ist die Bank<br />

gut organisiert, <strong>und</strong> sind die Leiter der Filiale, bezw. Depositenkasse er-<br />

fahrene Kaufleute, so kann die Filiale einer Großbank der K<strong>und</strong>schaft<br />

die gleichen, oft sogar noch größere Vorteile bieten als ein selbständiges<br />

kleines Institut.<br />

Weiter wird es als ein Vorzug des dezentralisierten Notensystems an-<br />

gesehen, daß die Verbindung des Depositengeschäftes mit der Noten-<br />

ausgabe bei kleinen Zettelbanken näher liege, als bei Zentral- <strong>und</strong><br />

vollends Monopolbanken. Je schwieriger es für eine kleine Bank sei, ihren<br />

Notenumlauf zu vermehren, desto mehr würde sie genötigt sein, das<br />

Depositengeschäft zu pflegen. Die Notenausgabe werde immer mehr nur<br />

das Komplement des Depositengeschäfts. Betrachten wir die englischen<br />

Verhältnisse, so finden wir aber gerade das Umgekehrte: Bei den Provinzial-<br />

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