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Banken und Bankpolitik

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da Vermehrung der Noten gleiche Wirkung wie die der Münzen habe,<br />

so müsse man auch die Entwertung der Noten auf ihre erheblich ver-<br />

stärkte Emission zurückführen.<br />

Die zur Untersuchung des hohen Geldpreises <strong>und</strong> seines Einflusses<br />

auf die Umlaufsmittel eingesetzte, aus Bankdirektoren, Bankiers, Groß-<br />

händlern <strong>und</strong> Privaten bestehende Kommission (Bullion Committee) schloß<br />

sich den Ansichten Ricardos an, indem sie 1810 in ihrem Bericht sagte:<br />

„Ein Steigen des Vorrates der Edelmetalle erhöht die Preise für die<br />

ganze Welt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß große Emissionen unein-<br />

lösbarer Papiernoten, die als Währung in einem Lande gelten, dieselbe<br />

Wirkung haben". An dem Übermaß des Notenumlaufs, zu diesem Schluß<br />

kam das Bullion Committee, ist die mangelhafte Kontrolle der Bank <strong>und</strong><br />

die Aufhebung der Barzahlungen schuld. Daher müsse man die Restrik-<br />

tionsakte aufheben <strong>und</strong> kurze Zeit nach Wiederaufnahme der Bar-<br />

zahlungen zur Ausgabe von Banknoten unter 5 '£, schreiten. Jedoch das<br />

Unterhaus lehnte die Vorschläge des Komitees ab.<br />

181 8 wurde ein neues Untersuchungskomitee einberufen, <strong>und</strong> 1819<br />

kam das erste der Gesetze zu stände, das den Namen Peels auf<br />

immer mit der Geschichte der Bank von England verknüpft hat. Die<br />

Bank wurde verpflichtet, Gold von jedermann zu einem festen Preise an-<br />

zukaufen. Die Bestimmungen, die eine Ausfuhr von Gold- oder Silbermünzen<br />

unterdrückten oder deren Einschmelzung verboten, wurden aufgehoben.<br />

Besteht in einem Lande, so lehren die Anhänger der Quantitätstheorie<br />

weiter, nicht ein rein metallisches Geldwesen (Geldwesen ohne Bank-<br />

noten), sondern ein gemischter Geldumlauf, d. h. zirkulieren neben<br />

Goldmünzen Banknoten, so wird, wenn die Bank mehr Noten ausgibt, als<br />

der Verkehr aufnimmt, der Wert des Geldes sinken, <strong>und</strong> die Warenpreise<br />

werden steigen. Der Warenimport wird infolgedessen sich erhöhen, der<br />

Export geringer werden. Zur Bezahlung der Differenz zwischen Import<br />

<strong>und</strong> Export wird Hartgeld aus dem Lande fließen, denn mit Noten<br />

könne man nicht ans x\usland zahlen. Versucht die Bank das ausströ-<br />

mende Gold durch Noten zu ersetzen, so wird der Tauschwert der Noten<br />

immer geringer werden, die Warenpreise werden immer höher steigen.<br />

Der Import wird solange andauern, bis alles Metallgeld ins Ausland ge-<br />

strömt ist <strong>und</strong> im Lande selbst nur noch Noten zirkulieren. Man nennt<br />

diese Lehre, die nur Gold <strong>und</strong> Banknoten als Umlaufsmittel (currency)<br />

kennt <strong>und</strong> zwischen der Zahlung durch Banknoten <strong>und</strong> Metallgeld keinen<br />

wesentlichen Unterschied macht, die Noten als ein dem Metallgeld in<br />

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