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Banken und Bankpolitik

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Gegen ein internationales Clearing bestehen noch zahlreiche schwer-<br />

wiegende Bedenken, weniger privat- als volkswirtschaftlicher Natur, die<br />

eine Einführung in absehbarer Zeit unmöglich machen.<br />

Dagegen haben wir bereits winzige Anfänge eines internationalen<br />

Giroverkehrs. Es sei hier erinnert an die Verträge, die die Öster-<br />

reichische Postsparkasse hinsichtlich des Giroverkehrs mit der Deutschen<br />

Bank für Deutschland, mit der Banca Commerciale Italiana für Italien,<br />

mit der Schweizerischen Kreditanstalt für die Schweiz, mit der Societe<br />

Generale für Frankreich <strong>und</strong> mit mehreren <strong>Banken</strong> in Großbritannien <strong>und</strong><br />

Irland abgeschlossen hat. Sämtliche genannte <strong>Banken</strong> <strong>und</strong> ihre Filialen<br />

nehmen Einzahlungen für K<strong>und</strong>en der Österreichischen Postsparkasse ent-<br />

gegen, <strong>und</strong> umgekehrt bewirkt diese Überweisungen durch Vermittelung<br />

der betreffenden <strong>Banken</strong> in jene Länder. — Ein internationales Giroabkommen<br />

besteht zwn'schen der dänischen <strong>und</strong> norwegischen Zentralnoten-<br />

bank, zwischen zwei Staaten, die allerdings, wie Walter Conrad, der<br />

das Problem des internationalen Giroverkehrs eingehend erörtert^), richtig<br />

bemerkt, „fast als ein wirtschaftliches Gemeinwesen erscheinen, das für<br />

den Ausbau eines gemeinsamen Giroverkehrs besonders geeignet ist".<br />

Zur Erleichterung der Scheckeinlösung hat der Zentralverband des<br />

Deutschen Bank- <strong>und</strong> Bankiergewerbes wesentlich beigetragen, indem er<br />

im Frühjahr 1Q07 eine Scheckvereinigung gegründet hat, deren Teilnehmer<br />

— mehr als 600 <strong>Banken</strong> <strong>und</strong> Bankfirmen — sich gegenseitig verpflich-<br />

teten, den Betrag der auf sie gezogenen Schecks ohne Abzug einer<br />

Provision per Reichsbank- Girokonto zu überweisen. Obgleich sich die<br />

Einrichtung bisher gut bewährt hat, scheint es dem Zentralverband des<br />

Deutschen Bank- <strong>und</strong> Bankiergewerbes doch wünschenswert, „daß in dem<br />

neuen Bankgesetz die Reichsbank in die Lage gesetzt wird, durch Aufnahme<br />

des Ankaufs von Schecks die Scheckeinlösung <strong>und</strong> Scheckaus-<br />

gleichung zu erleichtem".<br />

Daß die Zentralnotenbanken bei dem großen Vertrauen, das sie in der<br />

Bevölkerung genießen, mit der Aufbewahrung <strong>und</strong> Verwaltung von<br />

Wertpapieren betraut werden, ist leicht erklärlich. Im Zusammenhange<br />

mit dieser Tätigkeit steht der kommissionsweise An- <strong>und</strong> Verkauf<br />

von Wertpapieren.<br />

Die Zentralbanken sollen <strong>und</strong> wollen auch nicht den anderen <strong>Banken</strong><br />

<strong>und</strong> Bankiers, die doch in der Regel ihre besten K<strong>und</strong>en sind, Kon-<br />

*) „Die Perspektiven des internationalen Giroverkehrs" in Heft 9 <strong>und</strong> 10 der<br />

„Zeitschrift für Handels Wissenschaft <strong>und</strong> Handelspraxis". Leipzig 1908.<br />

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