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Banken und Bankpolitik

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Auffallend auf den ersten Blick ist der große Metallvorrat <strong>und</strong> die<br />

Höhe des Notenumlaufs. Dieser ist nicht ein Zeichen übergroßer<br />

Geschäftstätigkeit, sondern die Münzen werden nur durch Noten, für die<br />

der Franzose eine Vorliebe besitzt <strong>und</strong> die auch in kleinen Appoints<br />

vorhanden sind, ersetzt.<br />

V. Die Russische Staatsbank.<br />

1. Die vor Entstehung der Russischen Staatsbank errichteten <strong>Banken</strong>.<br />

Die Kaiserin Anna hatte im Jahre 1733, um dem damals in Rußland<br />

herrschenden Wucher die Spitze abzubrechen, eine Leihkasse errichtet,<br />

die Darlehen gegen 8^Jq Zinsen gewährte. Sie wurde aber verhältnismäßig<br />

sehr wenig in Anspruch genommen.<br />

1754 entstand auf Anordnung der Kaiserin Elisabeth eine Adelsieih-<br />

bank in Petersburg <strong>und</strong> Moskau. Das Kapital, das ursprünglich 750000<br />

Rubel betragen hatte, wurde von Katharina IL auf 6 Millionen Rubel<br />

erhöht <strong>und</strong> dadurch die Bank in stand gesetzt, Beleihungen von Edel-<br />

metall, Gütern <strong>und</strong> Häusern in größerem Maßstabe vorzunehmen. Mit<br />

Zahlung der Zinsen <strong>und</strong> Rückzahlung des Kapitals ließ sich die Mehr-<br />

zahl der Gläubiger recht lange Zeit.<br />

1775 wurde in jedem der 50 Gouvernements ein „Kollegium der<br />

allgemeinen Fürsorge" errichtet, dessen Aufgabe ursprünglich in der<br />

Gründung <strong>und</strong> Unterhaltung von Wohltätigkeitsanstalten bestand. Als<br />

dann später die Gerichte <strong>und</strong> andere Behörden angewiesen wurden,<br />

die bei ihnen hinterlegten Summen an die Kollegien abzuliefern <strong>und</strong><br />

auch Private, in Ermangelung anderer Kreditanstalten, Gelder dort de-<br />

ponierten, liehen die Kollegien diese Gelder gegen Verpfändung von<br />

Gütern aus.<br />

1787 ging die Leihkasse in die ein Jahr zuvor gegründete Staats-<br />

Leihbank auf. Deren Geschäfte bestanden hauptsächlich in der Annahme<br />

von Depositengeldern <strong>und</strong> in der Beleihung von Gr<strong>und</strong>stücken,<br />

Fabriken <strong>und</strong> Gütern. Die Verwaltung dieser Bank war ebenso schlecht,<br />

wie die der Adelsbank.<br />

181 7 wurde die Staatskommerzbank errichtet. Sie nahm Einlagen<br />

zur Aufbewahrung <strong>und</strong> zur Überweisung nach russischen Plätzen an, dis-<br />

kontierte Wechsel mit einer Laufzeit bis zu 6 Monaten zu einem vom<br />

russischen Finanzminister festgesetzten Satz <strong>und</strong> belieh Waren.<br />

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