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Wissenschaftsphilosophie der Sozialwissenschaften - Open ...

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Für alle Personen x gilt: Wenn x 60% bis 80% <strong>der</strong> Vorbereitungszeit dazu<br />

verwendet, den Lernstoff zu wie<strong>der</strong>holen, Fragen dazu zu stellen und mit<br />

an<strong>der</strong>en darüber zu diskutieren, dann stellt die eine aktivere kognitive<br />

Verarbeitung dar, als wenn x diesen Stoff nur liest.<br />

Für alle Personen x gilt: Je aktiver x den Lernstoff kognitiv verarbeitet, desto<br />

besser ist das Lernresultat von x.<br />

----------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Wenn Gerd den Rat befolgt, bei seiner Prüfungsvorbereitung 60% bis 80% <strong>der</strong><br />

Zeit dazu zu verwenden, den zu lernenden Stoff zu wie<strong>der</strong>holen, Fragen dazu<br />

zu stellen und mit an<strong>der</strong>en darüber zu diskutieren, dann wird er ein besseres<br />

Lernresultat erzielen, als wenn er in <strong>der</strong> gleichen Zeit den Stoff weitgehend<br />

passiv aufnimmt.<br />

Allgemein gesprochen: Wir wollen, dass B eintritt. Wir kennen eine Reihe von<br />

Gesetzen, aus denen folgt, dass A1, A2, ... An zusammen für B hinreichend sind. Auf<br />

<strong>der</strong> Grundlage dieser Gesetze können wir eine technologische Aussage formulieren. Sie<br />

hat den Charakter einer Empfehlung zur Problemlösung: Wenn man in <strong>der</strong><br />

gegebenen Situation A1...An herstellt, dann wird B eintreten.<br />

G1, G2, ... Gr<br />

---------------------------<br />

Wenn A1...An, dann B<br />

Daraus können wir nun auch ersehen, welche Struktur praktisches o<strong>der</strong> technologisches<br />

Wissen idealerweise hat, d.h. Wissen zur Lösung praktischer Probleme, seien es<br />

natur-, wirtschafts- o<strong>der</strong> sozialwissenschaftliche Probleme. Wir haben ein Ziel B (z.B.<br />

gesunde Patienten, gute Lernresultate usw.). Im Augenblick liegt noch <strong>der</strong> Zustand<br />

Non-B vor, <strong>der</strong> sich vorläufig nicht von selbst zu än<strong>der</strong>n scheint. Daher haben wir<br />

ein Problem. Welche Maßnahmen (Therapien, Unterrichtsmethoden usw.) könnten B<br />

herbeiführen? Wir konsultieren den Bestand an praktischem Wissen des<br />

betreffenden Gebietes und finden glücklicherweise ein Stück Wissen vor, das sich auf<br />

Situationen <strong>der</strong> gegebenen Art bezieht. Wir finden die technologische Empfehlung: Die<br />

Maßnahme A1...An ist dazu geeignet, B herbeizuführen. Es handelt sich um eine<br />

Empfehlung, die nicht willkürlich ist und die auch nicht „aus dem Bauch heraus”<br />

gegeben wird. Vielmehr kann diese Empfehlung aus bekannten wissenschaftlichen<br />

Gesetzen G1, G2, ... Gr logisch abgeleitet werden.

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