Wissenschaftsphilosophie der Sozialwissenschaften - Open ...
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b) gerät man in einen Begründungszirkel, wenn man den Schluss durch Erfahrung<br />
rechtfertigen will;<br />
c) lässt sich <strong>der</strong> Schluss nur empirisch, nicht aber deduktiv-logisch begründen;<br />
d) kann man die allgemeine Aussage dann beweisen, wenn sie eine Gesetzesaussage<br />
ist.<br />
3) Watson und Crick entdeckten, dass die DNS die Struktur einer Doppelhelix hat.<br />
Obwohl die ihnen verfügbaren Daten keine eindeutigen Schlüsse auf die Struktur<br />
des DNS-Moleküls zuließen, postulierten sie, dass es eine Doppelhelix wäre und<br />
hatten damit Glück: In anschließenden Überprüfungen wurde diese Hypothese<br />
bestätigt und schließlich allgemein akzeptiert. – Eine mit Watson und Crick<br />
konkurrierende Forschergruppe, die ebenfalls die Struktur <strong>der</strong> DNS herausfinden<br />
wollte, lehnte solche Spekulationen, wie sie Watson und Crick anstellten, als<br />
verfrüht ab und beschloss, vorerst weiter Daten mit <strong>der</strong> Röntgenmethode<br />
sammeln, in <strong>der</strong> Hoffnung, dass sie durch diese Daten irgendwann zu <strong>der</strong><br />
richtigen Hypothese geführt würden. Diese Geschichte belegt Folgendes (mehrere<br />
Antworten können richtig sein):<br />
a) Wissenschaft muss nicht unbedingt durch Induktion zu Hypothesen gelangen.<br />
b) Wissenschaft ist eher erfolgreich, wenn sie auf allgemeine Hypothesen verzichtet<br />
und sich an empirische Befunde hält.<br />
c) Bedeutende wissenschaftliche Hypothesen gehen in ihrem Informationsgehalt<br />
deutlich über die verfügbaren Daten hinaus.<br />
d) Empirische Überprüfungen sind in <strong>der</strong> Wissenschaft eher unwichtig.