Wissenschaftsphilosophie der Sozialwissenschaften - Open ...
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Zur Illustration kann das folgende Rechenbeispiel dienen. Es handelt sich dabei nicht<br />
um gemessene Werte, son<strong>der</strong>n um angenommene, die so gewählt sind, dass die<br />
Zusammenhänge möglichst klar erkennbar werden.<br />
Typ: Erfolgssucher<br />
(M e > M m)<br />
Me We Ae Mm Wm Am Tr<br />
2 x 0,1 x 0,9 – (1 x 0,9 x 0,1) = 0,09<br />
2 x 0,3 x 0,7 – (1 x 0,7 x 0,3) = 0,21<br />
2 x 0,5 x 0,5 – (1 x 0,5 x 0,5) = 0,25<br />
2 x 0,7 x 0,3 – (1 x 0,3 x 0,7) = 0,21<br />
2 x 0,9 x 0,1 – (1 x 0,1 x 0,9) = 0,09<br />
Typ: Misserfolgsvermei<strong>der</strong><br />
(M m > M e)<br />
Me We Ae Mm Wm Am Tr<br />
1 x 0,1 x 0,9 – (2 x 0,9 x 0,1) = – 0,09<br />
1 x 0,3 x 0,7 – (2 x 0,7 x 0,3) = – 0,21<br />
1 x 0,5 x 0,5 – (2 x 0,5 x 0,5) = – 0,25<br />
1 x 0,7 x 0,3 – (2 x 0,3 x 0,7) = – 0,21<br />
1 x 0,9 x 0,1 – (2 x 0,1 x 0,9) = – 0,09<br />
Typ:<br />
(M e = M m)<br />
Me We Ae Mm Wm Am Tr<br />
1 x 0,1 x 0,9 – (1 x 0,9 x 0,1) = 0<br />
1 x 0,3 x 0,7 – (1 x 0,7 x 0,3) = 0<br />
1 x 0,5 x 0,5 – (1 x 0,5 x 0,5) = 0<br />
1 x 0,7 x 0,3 – (1 x 0,3 x 0,7) = 0<br />
1 x 0,9 x 0,1 – (1 x 0,1 x 0,9) = 0<br />
Die Motivstärken von Me bzw. Mm sind jeweils als 1 o<strong>der</strong> 2 angegeben, so dass stets<br />
klar ersichtlich ist, welches das stärkere Motiv ist.<br />
Die Erfolgserwartung We variiert von 0,1 bis 0,9; dadurch werden automatisch die<br />
Größen Wm, Ae und Am festgelegt.<br />
Die errechnete Tendenz Tr veranschaulicht, was die oben abgeleiteten Theoreme,<br />
insbeson<strong>der</strong>e T3 und Twahl aussagen.<br />
Im Zusammenhang mit T3 (und auch A3) muss übrigens auf Folgendes hingewiesen<br />
werden: Misserfolgsvermei<strong>der</strong> müssten leistungsbezogene Aktivitäten eigentlich<br />
immer vermeiden, denn nach T3 ist die resultierende Tendenz bei solchen Personen<br />
immer negativ, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Sobald sie sehen, dass eine<br />
Tätigkeit mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu einem Misserfolg führen könnte,<br />
müssten sie entscheiden, sie unter keinen Umständen zu wagen. Aber ist denn das<br />
möglich, je<strong>der</strong> leistungsträchtigen Situation aus dem Weg zu gehen? Es ist in unserer<br />
Gesellschaft sicherlich nicht möglich, denn es besteht in vielen Situationen die soziale