31.10.2013 Aufrufe

Die Juden und das Dritte Reich

Die Juden und das Dritte Reich

Die Juden und das Dritte Reich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong>ser wenig bekannte Vorgang wurde von den "Historikern" der jüdischen<br />

Dokumentenzentrale - <strong>und</strong> auch von einigen andern - sorgfältig verschwiegen.<br />

Er wurde durch eine Anzahl Dokumente, besonders NG 1889 (Aktennotiz des<br />

Auswärtigen Amtes vom 10. März 1938, vorgelegt im Wilhelmstraßen-Prozess)<br />

<strong>und</strong> PS 3558 (Bericht des gleichen Ministeriums vom 25. Januar 1939 im ersten<br />

Nürnberger Prozess), aufgedeckt.<br />

Während dieser ganzen Zeit wurde "den deutschen <strong>Juden</strong> eine Behandlung<br />

zuteil, die der für eine in Ungnade gefallene <strong>und</strong> gedemütigte Minderheit<br />

entsprach", sagt Josef Billig von der Jüdischen Dokumentenzentrale ("Le<br />

Dossier Eichmann", S. 28); einige Sätze später fügt er hinzu, <strong>das</strong>s "die Tätigkeit<br />

der <strong>Juden</strong> in der deutschen Wirtschaft nicht ernstlich behindert wurde", <strong>und</strong> <strong>das</strong>s<br />

es sich auch bei den Maßnahmen gegen die <strong>Juden</strong> in Österreich, die durch den<br />

Anschluss zu Deutschland gekommen waren, "um eine noch ziemlich harmlose<br />

Aktion handelte".<br />

________________<br />

47 <strong>Die</strong>ser Pass wurde als "Zertifikat" bezeichnet.<br />

Wenn man weiß, <strong>das</strong>s gerade während dieser Periode alle jene<br />

rassengesetzlichen Maßnahmen eingeleitet wurden, die am 15. September 1935<br />

auf dem Parteitag von Nürnberg öffentlich bekannt gemacht wurden, <strong>und</strong> wenn<br />

man dann dieses gemäßigte Urteil aus der Feder eines <strong>Juden</strong> mit dem Berg von<br />

entrüsteter <strong>und</strong> racheheischender Literatur vergleicht, die diese Rassengesetze in<br />

der Welt hervorgebracht haben, dann kann man sich nur w<strong>und</strong>em.<br />

Unachtsamkeit?<br />

Im November 1938 änderte sich die Lage ganz plötzlich. <strong>Die</strong> Ermordung des<br />

Gesandtschaftsrats vom Rath am 7. dieses Monats in Paris durch einen jungen<br />

<strong>Juden</strong> namens Grynspan hatte die Schreckensnacht vom 9. auf den 10.<br />

November zur Folge, die durch eine wahre Jagd auf <strong>Juden</strong>, die Plünderung ihrer<br />

Geschäfte, <strong>das</strong> Einschlagen der Fensterscheiben - daher der Name<br />

"Kristallnacht" - durch Belästigungen ohne Maß <strong>und</strong> Zahl usw. gekennzeichnet<br />

war. 48<br />

Wir besitzen nur ein einziges offizielles <strong>und</strong> zuverlässiges Dokument über die<br />

Umstände, unter denen sich diese Vorgänge abgespielt haben: den Bericht<br />

(Dokument PS 3063 vom 13. Februar 1939, IMT Bd. XXXII, S. 20ff.) des<br />

Obersten Parteirichters Walter Buch, der mit der Untersuchung beauftragt war<br />

<strong>und</strong> bei dem Gericht den Vorsitz führte, <strong>das</strong> die seit dem 11. November auf<br />

Befehl Heydrichs wegen Vorbereitung <strong>und</strong> Teilnahme an den Unruhen<br />

verhafteten 174 Parteimitglieder aburteilen sollte. Alle diese 174 waren nur<br />

untergeordnete Leute. Das Führungskorps, die Nürnberger Angeklagten <strong>und</strong> der<br />

Führer selbst hätten von dem Schlag erst nachträglich gehört. Sie lehnten ihn ab,<br />

mit Ausnahme von Goebbels, der, obwohl ebenfalls nicht daran beteiligt, ihn<br />

guthieß. Goebbels erfuhr als erster davon. Am 9. November 1938 waren die<br />

106

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!