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Die Juden und das Dritte Reich

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wollte, <strong>das</strong>s diese Angelegenheit abgeschlossen sei. Wenn sie in Argentinien keine Folgen haben wird, so mit<br />

Sicherheit sonst in der Welt - leider.<br />

Aber es ist nicht ganz sicher, ob Tel Aviv nicht zur Erreichung seiner Ziele von<br />

Zeit zu Zeit eine kleine antijüdische Welle nötig hat, <strong>und</strong> sei es auch nur, um die<br />

Millionen <strong>Juden</strong>, die hartnäckig <strong>das</strong> süße Leben im Westen der Strenge eines<br />

Kibbutz vorziehen, nach Israel zu locken.<br />

*<br />

Bei Gericht ist es die Regel, <strong>das</strong>s der Angeklagte <strong>das</strong> letzte Wort hat. Der zum<br />

Tode durch Erhängen verurteilte Eichmann erklärte vor seinen Richtern in<br />

Jerusalem am 13. Dezember 1961:<br />

"Ich habe den schweren Schuldspruch des Gerichts gehört. In meiner<br />

Hoffnung auf Gerechtigkeit sehe ich mich enttäuscht. Den Schuldspruch<br />

kann ich nicht anerkennen.<br />

Ich habe Verständnis dafür, <strong>das</strong>s man Sühne für die Verbrechen fordert, die<br />

an den <strong>Juden</strong> begangen worden sind. <strong>Die</strong> Aussagen der Zeugen hier im<br />

Gericht ließen mich wieder erstarren, so wie ich erstarrt war, als ich mir die<br />

Gräuel einmal befehlsgemäß ansehen musste.<br />

Ich hatte <strong>das</strong> Unglück, in diese Gräuel verwickelt zu werden. Aber diese<br />

Untaten geschahen nicht mit meinem Willen. Mein Wille war nicht,<br />

Menschen umzubringen. Der Massenmord ist allein die Schuld der<br />

politischen Führer.<br />

Ich habe versucht, von meinem Amt fortzukommen, fort zur Front, zum<br />

ehrlichen Kampf, aber ich wurde festgehalten bei den dunklen Aufgaben.<br />

Ich betone auch jetzt wieder: Meine Schuld ist mein Gehorsam, meine<br />

Unterwerfung unter <strong>Die</strong>nstpflicht <strong>und</strong> Kriegsdienstverpflichtung, unter<br />

Fahneneid <strong>und</strong> <strong>Die</strong>nsteid. Dazu galt ab Kriegsbeginn <strong>das</strong> Kriegsgesetz.<br />

<strong>Die</strong>ser Gehorsam war nicht leicht <strong>und</strong> jeder, der zu befehlen <strong>und</strong> zu<br />

gehorchen hat, weiß was man einem Menschen zumuten darf. Ich habe<br />

nicht mit Gier <strong>und</strong> Lust <strong>Juden</strong> verfolgt. <strong>Die</strong>s tat die Regierung. <strong>Die</strong><br />

Verfolgung konnte auch nur eine Regierung durchführen, ich aber niemals.<br />

Ich klage die Regierenden an, <strong>das</strong>s sie meinen Gehorsam missbraucht<br />

haben. Gehorsam ist damals verlangt worden, sowie er auch in Zukunft von<br />

den Untergebenen gefordert werden wird. Der Gehorsam wird als Tugend<br />

gepriesen. Ich bitte daher zu berücksichtigen, <strong>das</strong>s ich gehorcht habe <strong>und</strong><br />

nicht, wem ich gehorchte.<br />

Ich sagte schon: <strong>Die</strong> Führungsschicht, zu der ich nicht gehörte, hat die<br />

Befehle gegeben; sie hat meines Erachtens mit Recht Strafe verdient für die<br />

Gräuel, die auf ihren Befehl an den Opfern begangen wurden.<br />

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