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Die Juden und das Dritte Reich

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nachdem sie <strong>das</strong> spanische Joch abgeschüttelt hatten, in verschiedenen Teilen<br />

Ost- <strong>und</strong> Westindiens fest, die sie den Spaniern <strong>und</strong> Portugiesen entrissen<br />

hatten. <strong>Die</strong> Macht des Papstes, des Herrn über <strong>das</strong> Mittelmeer, verblich, so<br />

wie die Bedeutung des Mittelmeeres selbst dahinschwand. Das folgende<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert sah die große Rivalität des englischen <strong>und</strong> holländischen<br />

Bürgertums um die Herrschaft über die ozeanischen Verbindungswege, einen<br />

Kampf, an dem sich ein drittes Land Nordwest-Europas, Frankreich,<br />

beteiligte, mal auf dieser, mal auf jener Seite. Um zu verstehen, wie sehr die<br />

ganze Erde in diesem Moment an die Staaten Nordwest-Europas geb<strong>und</strong>en<br />

war - ja geb<strong>und</strong>en, wörtlich genommen verkettet war, genügt es, die<br />

folgenden Sätze mit dem Atlas in der Hand zu lesen:<br />

Auf dem Höhepunkt ihrer Macht, d. h. gegen die Mitte des XVII.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts, waren die Holländer die Herren der Antillen. Sie besaßen<br />

Niederlassungen in Brasilien <strong>und</strong> in Guayana. Sie hatten Handelskontore an<br />

der Guinea-Küste. Sie saßen in Kapstadt (Kap der Guten Hoffnung) am Wege<br />

nach Indien. Sie waren Besitzer der Inseln Ceylon <strong>und</strong> Mauritius (so benannt<br />

nach Prinz Moritz von Nassau). Sie verfügten über die Schlüssel zu<br />

Nordamerika durch ihre Stadt Neu-Amsterdam, <strong>das</strong> heutige New York.<br />

Aber zu Anfang des XVIII. Jahrh<strong>und</strong>erts hatte Großbritannien Hollands Platz<br />

als Seefahrer <strong>und</strong> als Herr der strategischen Punkte der großen ozeanischen<br />

Weltverkehrswege eingenommen. Nach der stolzen Feststellung eines<br />

Schriftstellers "war England am Schluss des Krieges imstande, seinen<br />

Seehandel mit zunehmender Kraft auszubreiten. Es war bereit, an den Ufern<br />

aller Meere <strong>das</strong> Werk fortzusetzen, <strong>das</strong> Griechen, Phönizier <strong>und</strong> Venezianer<br />

längs der Küsten des Mittelmeeres getan hatten." Aber wir wollen dazu<br />

bemerken, <strong>das</strong>s diese Entwicklung nicht etwa dadurch bedingt gewesen wäre,<br />

<strong>das</strong>s eine gütige Vorsehung die Engländer aus einem besseren Holz schnitzte<br />

als die Franzosen oder Holländer; es war in erster Linie eine Folge der<br />

günstigen geographischen Lage Großbritanniens an den atlantischen<br />

Schifffahrtsstraßen, in zweiter Linie eine Folge der Tatsache, <strong>das</strong>s dieses<br />

Land weit mehr als seine Rivalen in seiner Landwirtschaft <strong>und</strong> Industrie eine<br />

kräftige Stütze für seine Expeditionen über See besaß. <strong>Die</strong> industrielle<br />

Revolution hatte dort in der Tat schon vor dem Ende des Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

begonnen. Von da an waren seine Eisen- <strong>und</strong> Kohlevorkommen die reale<br />

Ursache für seinen Vorrang vor anderen Völkern. Sie sicherten England<br />

endgültig die Gr<strong>und</strong>lagen für seine Vorherrschaft in der Welt des 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

II. Geschichte Englands<br />

<strong>Die</strong> englische Völkerfamilie umfasst <strong>das</strong> Britische Empire im eigentlichen<br />

Sinne des Wortes <strong>und</strong> einige abhängige Staaten. Für diese Gruppe ist als<br />

erstes die gr<strong>und</strong>sätzliche Feststellung zu treffen, <strong>das</strong>s sie nicht aus einer<br />

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