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Die Juden und das Dritte Reich

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"<strong>Die</strong>se Methode bestätigt ungefähr die fünf anderen. Es genügt festzustellen, <strong>das</strong>s keine Berücksichtigung der<br />

Zunahme der Jüdischen Bevölkerung in den nichteuropäischen Ländern stattfand. Um zu diesem Ergebnis zu kommen,<br />

musste man allerdings auch noch davon ausgehen, <strong>das</strong>s nur 600.000 von den 3 Millionen <strong>Juden</strong> in Russland übrig<br />

geblieben sind, eine Zahl, die handgreiflich falsch ist, wie wir später sehen werden. Und man musste die Zahl der in<br />

den anderen europäischen Ländern, also ohne Russland, überlebenden <strong>Juden</strong> durch 2 oder 3 dividieren - wie man es<br />

übrigens offensichtlich bei Russland gemacht hat, wenn man nicht in diesem Falle sogar durch 4 geteilt hat!<br />

32 <strong>Die</strong>s ist die Zahl, die ich in "Was nun, Odysseus?" verwendet habe. Auf dieses Buch verweise ich den Leser, der<br />

genauere statistische Unterlagen sucht, wie sie in dieser Arbeit nicht Platz finden können.<br />

<strong>Die</strong> Beziehungen zwischen den drei Zahlen sind sicherlich richtig: 16 Millionen<br />

weniger 6 Millionen Vernichtete zuzüglich 20 Prozent sind 12 Millionen. Aber<br />

<strong>das</strong> Ergebnis ist falsch, weil der ehrenwerte Herr Professor - seit dem Kriege<br />

mischen Hinz <strong>und</strong> Kunz mit in unserem Metier - gr<strong>und</strong>sätzlich davon ausgeht,<br />

<strong>das</strong>s 6 Millionen <strong>Juden</strong> vernichtet worden seien. Aber allein in den Vereinigten<br />

Staaten, Russland <strong>und</strong> Israel leben schon fast 12 Millionen <strong>und</strong> <strong>das</strong> würde<br />

bedeuten, <strong>das</strong>s es in der übrigen Welt keine oder fast keine <strong>Juden</strong> mehr gäbe,<br />

was offensichtlich unrichtig ist, denn in Wirklichkeit gibt es schon wieder 16-17<br />

Millionen <strong>Juden</strong> auf der Welt.<br />

Könnte ich hier aufhören? Noch nicht. Es ist unbedingt festzuhalten, <strong>das</strong>s in den<br />

von den Deutschen zwischen 1939 <strong>und</strong> 1945 besetzten Teil Europas höchstens<br />

5.710.000, 5.294.000 oder 5.500.000 <strong>Juden</strong> lebten, aber nicht 9.600.000, wie<br />

Richter Jackson, oder 9.800.000, wie der sonderbare Professor Shalom Baron<br />

vor dem Tribunal in Jerusalem (Sitzung vom 24. April 1961) behauptete.<br />

Mit ihren Kalkulationsmethoden 33 kommt die Jüdische Dokumentenzentrale<br />

also zu dem Schluss, <strong>das</strong>s es 1.651.000 Überlebende gäbe. 34 Wenn man diese<br />

Zahl an Hand der (für Polen errechneten) wahrscheinlichsten Fehlerquoten<br />

korrigiert, also davon ausgeht, <strong>das</strong>s die genannte Zahl nur 40 Prozent der<br />

tatsächlichen darstellt, 35 so gäbe es also in Wahrheit etwa 4.200.000<br />

Überlebende <strong>und</strong> könnte die Zahl derer, die beim Appell fehlten, höchstens<br />

zwischen 1 Million <strong>und</strong> 1.500.000 liegen.<br />

________________<br />

33 Für Polen bat die Jüdische Dokumentenzentrale 500.000 Überlebende errechnet. Shalom Baron hat aber am 24.<br />

April 1961 vor dem Jerusalemer Gericht 700.000, <strong>und</strong> <strong>das</strong> "Institute of Jewish Affairs" vom "World Jewish Congress"<br />

400.000 als wiederaufgef<strong>und</strong>en genannt ("Eichmanns confederates and the Third <strong>Reich</strong> Hierarchy", 1961, S. 59).<br />

Zwischen der günstigsten <strong>und</strong> der ungünstigsten Schätzung besteht jedenfalls ein Spielraum von fast 1:2. Wenn man<br />

weiter berücksichtigt, <strong>das</strong>s Shalom Baron für 1961 nur 12 Millionen <strong>Juden</strong> für die ganze Welt angibt, kann man sicher<br />

sein, <strong>das</strong>s die von ihm genannten 700.000 schon eine verkleinerte Zahl darstellen: Wenn er beispielsweise in<br />

Wirklichkeit 1 Million gef<strong>und</strong>en hätte <strong>und</strong> nicht 700.000, was In der Größenordnung seiner Übertreibungen bei der<br />

Schätzung der Jüdischen Weltbevölkerung läge, also einen hohen Grad der Wahrscheinlichkeit besäße, dann würde die<br />

ungünstigste Schätzung 40 Prozent der tatsächlichen Zahl ausmachen. Das ist etwas weniger krass als bei Russland, wo<br />

die 1946 von der Jüdischen Dokumentenzentrale veröffentlichten Zahlen 25 Prozent der richtigen betragen, d. h.<br />

vierfachen Spielraum in Anspruch nehmen, wenn man annimmt, <strong>das</strong>s die von Nahum Goldman im Juni 1961<br />

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