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Die Juden und das Dritte Reich

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37 Im Heft 44 vom Dezember 1961 der Monatszeitschrift "L'Europe reelle", Brüssel, findet sich die Wiedergabe einer<br />

Notiz aus der Israelischen Zeitung "Jedioth Hajom" (Nr. 143 des Jahrgangs 1961) des Inhalts, <strong>das</strong>s die Zahl der<br />

polnischen <strong>Juden</strong>, die z. Zt. außerhalb Polens leben, 2 Millionen beträgt. Ich konnte mir diese Zeitung nicht<br />

beschaffen. Wenn dies wahr wäre, würde es meine Ansichten über die Zahl der vor den deutschen Armeen nach<br />

Ungarn <strong>und</strong> Russland geflohenen <strong>Juden</strong> in einem Maße bestätigen, wie ich nicht zu hoffen gewagt hatte, <strong>und</strong> den<br />

Prozentsatz an Vermissten erheblich senken. Es gab 1939 3.100.000 <strong>Juden</strong> in Polen. Wenn jene zwei Millionen gerettet<br />

sind ...<br />

38 Das Beispiel Deutschland ist sehr lehrreich: 500.000 <strong>Juden</strong> in 1932/33 - 200.000 in 1939, die fast alle deportiert<br />

wurden. Wenn wir annehmen, <strong>das</strong>s davon der maximale Prozentsatz, also 45 Prozent, umgekommen ist, erhalten wir<br />

90.000 als Zahl der Opfer, also 18 Prozent der Anzahl, die es 1932/33 in Deutschland gab. Nun sagen die offiziellen<br />

Statistiken, <strong>das</strong>s zur Zelt nur noch 55.000 <strong>Juden</strong> In Deutschland leben. Und die Jüdische Dokumentenzentrale geht nun<br />

davon aus, <strong>das</strong>s alle anderen umgekommen waren, also 89 Prozent. Deutschland bildet aber insofern eine erfreuliche<br />

Ausnahme, als hier der Prozentsatz der entkommenen <strong>Juden</strong> am höchsten ist - <strong>und</strong> dadurch der der verhafteten am<br />

niedrigsten.<br />

Wenn es sich aber darum handelt, Einzelheiten über diese 2,5 Millionen<br />

Personen zu geben, dann beginnt er mit der Erklärung:<br />

"Ich selbst wusste nie die Gesamtzahl, habe auch keine Anhaltspunkte um<br />

sie errechnen zu können."<br />

Und er fährt fort:<br />

"Es sind mir lediglich noch die Zahlen der größeren Aktionen in<br />

Erinnerung, die mir wiederholt von Eichmann oder dessen Beauftragten<br />

genannt worden waren:<br />

aus Oberschlesien <strong>und</strong> Generalgouvernement<br />

Deutschland <strong>und</strong> Theresienstadt<br />

Holland<br />

Belgien<br />

Frankreich<br />

Griechenland<br />

Ungarn<br />

Slowakei<br />

250.000<br />

100.000<br />

95.000<br />

20.000<br />

110.000<br />

65.000<br />

400.000<br />

90.000<br />

1.130.000<br />

<strong>Die</strong> Zahlen der kleineren Aktionen sind mir nicht mehr in Erinnerung, sie<br />

waren aber im Vergleich zu obigen Zahlen unbedeutend. Ich halte die Zahl<br />

2,5 Millionen für viel zu hoch."<br />

Hier hat Hoess recht: Auschwitz hat nur eine geringe Anzahl jüdischer<br />

Deportierter aus anderen als den aufgeführten Ländern aufgenommen <strong>und</strong> auch<br />

nur wenige, die auf anderem Wege als im Rahmen der genannten "Aktionen"<br />

dorthin gelangten. Ich schätze, <strong>das</strong>s insgesamt kaum mehr als 1.130.000 <strong>Juden</strong><br />

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