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Die Juden und das Dritte Reich

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Buchausgabe zeigt, <strong>das</strong>s Kasztners Worte in zahlreichen Fällen durch<br />

Streichungen <strong>und</strong> Änderungen verdreht worden sind. Ich möchte hier nur zwei<br />

solcher Fälle als Beispiel anführen:<br />

1. Es wurde ein Brief ausgelassen, den sechs in Theresienstadt internierte <strong>Juden</strong><br />

unter dem 24. Mai 1944 schrieben. <strong>Die</strong> Angaben dieses Briefes decken sich<br />

weder mit dem, was bis heute von den Leuten, die von dort zurückgekehrt sind,<br />

über dieses Lager berichtet worden ist, noch mit den Aussagen gewisser<br />

"Zeugen" im Jerusalemer Eichmann-Prozess.<br />

2. Ein Abschnitt über die Gaskammern in Auschwitz ist gefälscht. Ich bringe<br />

nachstehend eine Wiedergabe des Originals <strong>und</strong> der Fälschung:<br />

... vielleicht am Tage handeln. Nachrichten aus Bratislava bestätigen auch<br />

diese Befürchtungen. <strong>Die</strong> dortige Wache leitete uns die Meldungen ihres<br />

Nachrichtendienstes weiter. Demgemäß war die SS im Begriffe,<br />

Gaskammern <strong>und</strong> Krematorien in Auschwitz, die seit dem Herbst 1943<br />

außer Gebrauch waren auszubessern <strong>und</strong> zu renovieren. Man erhöhte die<br />

Zahl der Mannschaft, <strong>und</strong> einer der Unteroffiziere soll sich die Äußerung<br />

geleistet haben: "Bald essen wir ungarische Salami". [Er dachte hier<br />

allerdings an die mitgebrachten Lebensmittel der <strong>Juden</strong>.]<br />

... Meldungen aus Pressburg bestätigten diese Befürchtungen. Das dortige<br />

Komitee leitete uns die Meldungen seines Nachrichtendienstes weiter.<br />

Demgemäß war die SS im Begriff, die Gaskammern <strong>und</strong> Krematorien in<br />

Auschwitz auszubessern <strong>und</strong> zu renovieren. <strong>Die</strong> Zahl der Mannschaften<br />

wurde erhöht, <strong>und</strong> einer der Scharführer soll sich die Äußerung geleistet<br />

haben: "Bald essen wir eine ungarische Salami". [Er dachte hierbei<br />

offenk<strong>und</strong>ig an die mitgebrachten Lebensmittel der <strong>Juden</strong>.]<br />

Der in der deutschen Ausgabe des Kasztner-Berichts fehlende Brief ist auf den<br />

folgenden beiden Seiten faksimiliert wiedergegeben.<br />

**************************Bild**************************<br />

Lieber Chawer,<br />

Mit herzlichem Dank bestätigen wir Ihr Schreiben vom 8. ds. Mts.<br />

Mit großer Freude benutzten wir die Gelegenheit, Ihnen zu antworten <strong>und</strong> Sie zu<br />

bitten, allen Fre<strong>und</strong>en Grüsse zu bestellen <strong>und</strong> dafür zu danken, <strong>das</strong>s sie sich<br />

unserer annehmen. Wir dürfen davon ausgehen, da Sie auch dessen in Ihrem<br />

Brief Erwähnung tun, <strong>das</strong>s die Zahlreichen Sendungen aus Lissabon <strong>und</strong><br />

lstanbul ein Werk unserer Fre<strong>und</strong>e sind. Auch die Fre<strong>und</strong>e aus Wien, die hier<br />

mit uns zusammenleben, haben Sendungen aus den genannten Orten erhalten.<br />

Wenn unsere Verpflegungssituation auch durchaus geordnet ist <strong>und</strong> zu keinerlei<br />

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