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Die Juden und das Dritte Reich

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Der Gerichtspräsident erwartete nun nichts mehr, denn: außer den Angeklagten<br />

gab es noch einen Schuldigen. Nicht jene waren zu verurteilen, sondern<br />

Deutschland selbst, um eine Rechtsgr<strong>und</strong>lage zu schaffen für die<br />

astronomischen Ziffern von Reparationen, zu welchen Deutschland verpflichtet<br />

wurde - hauptsächlich zugunsten des Staates Israel - nämlich DM 5000 pro<br />

jüdisches Opfer. Man führte den Beweis, <strong>das</strong>s alle den Angeklagten zur Last<br />

gelegten Grausamkeiten <strong>und</strong> Verbrechen auf Befehl der Regierung begangen<br />

worden sind.<br />

Nachdem sie einmal auf dieses Gleis gebracht worden waren, antworteten sie,<br />

was es auch sei. Bei der Verhandlung am 14. Januar erklärte der Angeklagte<br />

Klaus Dylewsky, er habe gesehen, <strong>das</strong>s an der Verladerampe des Lagers<br />

Birkenau 70 Transportzüge mit <strong>Juden</strong> eingetroffen waren. Ich rechnete innerlich<br />

nach: In Punkt 112 des Prozesses in Jerusalem wird uns gesagt, <strong>das</strong>s jeder der<br />

Züge ungefähr 3000 Personen enthielt. Das waren demnach 210.000 Menschen<br />

pro Tag. Ich überlasse es dem Leser, die Gesamtzahl der <strong>Juden</strong> auszusprechen,<br />

die zwischen März 1942 (Zeit der Ankunft der ersten Transporte der<br />

systematischen Verschickung) <strong>und</strong> dem 8. Juli 1944, an welchem der letzte<br />

Transport eingetroffen zu sein scheint, in <strong>das</strong> Lager Auschwitz eingeliefert<br />

worden sind. Niemand - nicht einmal die Verteidigung -hat diesen Blödsinn<br />

gerügt. Am nächsten Tag stellte ich fest, <strong>das</strong>s er in Paris von "France-Soir" ohne<br />

mit der Wimper zu zucken in 1.500.000 Exemplaren den Lesern mitgeteilt<br />

wurde.<br />

Der Angeklagte Klaus Dylewsky war ganz bestimmt nicht für die<br />

Einlieferungen ins Lager verantwortlich. Es war die Regierung, die diese<br />

massierte Konzentration befohlen hatte, <strong>und</strong> der Schuldige war Deutschland<br />

insgesamt, <strong>das</strong> sich diese Regierung gegeben hatte. Welch zufriedenes Lächeln<br />

im Gesicht des Präsidenten. Endlich hatte er sie - die Verurteilung<br />

Deutschlands!<br />

Ein anderer Angeklagter hatte anerkannt, im Oktober 1941 an der Vernichtung<br />

von sowjetischen Kommissaren teilgenommen zu haben. Aber dies hatte nicht,<br />

wie man behauptet, in den Gaskammern des Lagers Birkenau stattgef<strong>und</strong>en,<br />

sondern im Krematorium. Ein anderer, Hans Starke, heute Professor für<br />

Agrarwissenschaft, war bestimmt worden, an einem Erschießungskommando<br />

teilzunehmen, <strong>das</strong> Leute hinrichtete, die von den Gerichten des III. <strong>Reich</strong>es in<br />

einem regelrechten Verfahren verurteilt worden sind. Der besondere Fall war die<br />

Erschießung des Oberleutnants Degueldre. Wir brauchen nicht darauf<br />

zurückzukommen.<br />

Ein <strong>Dritte</strong>r, der Unteroffizier Klaehr, hat anerkannt, <strong>das</strong>s er mit Phenolspritzen<br />

ins Herz 200-300 jüdische Häftlinge getötet hat. Ich empfehle nochmals dem<br />

Leser die gründliche Lektüre des Buches von Meister Maurice Carcon "Das<br />

erbärmliche Leben der Guillemette Babin" (siehe oben). Der genannte Klaehr<br />

war also angeklagt worden, am Weihnachtsabend 1942 mit Herzspritzen 200-<br />

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