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Die Juden und das Dritte Reich

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TEIL II: VERSAILLES<br />

4. VOM KRIEGSEINTRITT DER VEREINIGTEN STAATEN<br />

BIS ZUM WAFFENSTILLSTAND 1918<br />

Bis zum Ersten Weltkrieg war es eine liebe Tradition der Amerikaner, sich aus<br />

den Streitigkeiten in Europa herauszuhalten. <strong>Die</strong>s ist leicht zu verstehen, wenn<br />

man weiß, <strong>das</strong>s sie in ihrer Masse zu ungefähr gleichen Teilen aus<br />

germanischen, lateinischen, slawischen, skandinavischen <strong>und</strong> britischen Ländern<br />

stammten. Bei einer Nation, deren Wurzeln in so verschiedenen völkischen <strong>und</strong><br />

kulturellen Bereichen ruhten <strong>und</strong> deren einziges gemeinsames Ziel Business<br />

hieß, gab es kein anderes Mittel, die für <strong>das</strong> Gedeihen der Geschäfte<br />

unentbehrliche politische Einheit zu bewahren. <strong>Die</strong>se Tradition war in der<br />

öffentlichen Meinung so tief verankert, <strong>das</strong>s die ganze Bevölkerung Präsident<br />

Thomas Woodrow Wilson 72 beipflichtete, als er am 3.8.1914 in der Presse<br />

verkündete, die Vereinigten Staaten würden in dem zwischen den Mittelmächten<br />

(Östereich-Ungarn, Deutschland) <strong>und</strong> der Entente (Russland, Frankreich,<br />

England) ausgebrochenen Konflikt neutral bleiben, <strong>und</strong> außerdem am 19.<br />

August die Amerikaner aufforderte "diese Neutralität einzuhalten <strong>und</strong> sogar die<br />

Sympathien, die viele von ihnen für ihre alten Vaterländer empfinden,<br />

zurückzudrängen". Ein Versuch des früheren Präsidenten Theodore Roosevelt,<br />

eine Kampagne zu Gunsten eines Kriegseintritts der Vereinigten Staaten auf<br />

Seiten der Entente einzuleiten, scheiterte sehr rasch, da die Industriellen <strong>und</strong><br />

Bankiers der Republikanischen Partei ihm die Unterstützung versagten.<br />

________________<br />

72 Bei den Präsidentschaftswahlen im November 1912 hatte er glänzend über Theodore Roosevelt, Präsident von 1900<br />

bis 1908, <strong>und</strong> über Taft, den scheidenden Präsidenten (1908-1912) gesiegt. Beide waren Kandidaten der geteilten<br />

Republikanischen Partei. Der große Mann der Republikaner war damals Theodore Roosevelt [Geschwisterkind <strong>und</strong><br />

durch Heirat Onkel von Franklin Delano Roosevelt, dem wir es heute verdanken, <strong>das</strong>s die Slawen 50 Kilometer vor<br />

Hamburg stehen] <strong>und</strong> nicht Taft, den er in den Sattel gehoben <strong>und</strong> mit dem er sich später entzweit hatte. Thomas<br />

Woodrow Wilson wurde als Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei im November 1912 gewählt <strong>und</strong> trat<br />

sein Amt am 4. März 1913 an.<br />

Ob die amerikanischen Industriellen <strong>und</strong> Bankiers Demokraten oder<br />

Republikaner waren, ob slawischen, germanischen, britischen oder lateinischen<br />

Ursprungs - vor allem waren sie Geschäftsleute, <strong>und</strong> sich darin einig, <strong>das</strong>s die<br />

Neutralität, von der sie sich einen ungestörten Handel mit beiden kriegführenden<br />

Lagern erhofften, sichtlich gewinnbringender sein würde, als ein Kriegseintritt,<br />

bei dem sie nur an die Seite verkaufen dürften, auf die die Vereinigten Staaten<br />

sich gestellt hätten.<br />

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