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Die Juden und das Dritte Reich

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sagen, <strong>das</strong>s sie selbst nichts gesehen hätten, <strong>das</strong>s aber "vertrauenswürdige"<br />

(jedoch leider unauffindbare) Gewährsleute ihnen davon erzählt hätten. (<strong>Die</strong><br />

zwei Zeugen, die selbst etwas gesehen haben wollen, Hoess <strong>und</strong> Dr. Miklos<br />

Nyiszli, widersprechen sich gegenseitig auf <strong>das</strong> Nachdrücklichste <strong>und</strong> manchmal<br />

sogar sich selber). Ich will nichts über die berüchtigten "Todesautobusse" sagen,<br />

deren Vorhandensein <strong>und</strong> Verwendung bestätigt wird durch <strong>das</strong> Dokument PS<br />

501 IMT Band XXVI, S. 102ff., vom 15. Mai 1942, einen Bericht eines<br />

Leutnants aus Mariupol. <strong>Die</strong>se "Autobusse", die die Anklageschrift "Lastwagen"<br />

nennt, sollen eine Einrichtung zur Einleitung der Auspuffgase ins Innere<br />

besessen haben. Hiermit sollen h<strong>und</strong>erttausend <strong>Juden</strong> vergast worden sein:<br />

Fünfzig oder gar H<strong>und</strong>ert je Bus oder Lastwagen - was für eine Arbeit! Im<br />

Verlaufe seines Prozesses erklärte Eichmann, er habe einen dieser Wagen<br />

erblickt, aber weder bei der Abfahrt noch während der Fahrt gesehen, was im<br />

Innern vor sich ging; aber bei der Ankunft habe man einen Haufen Leichen<br />

ausgeladen. Was ist diese Aussage wert? Ich weiß es nicht. Aber mich stört<br />

etwas, <strong>das</strong>s diese "Autobusse", "Lastwagen" oder "Wagen" wie man häufig in<br />

der Presse schreibt, in dem in Nürnberg am 21. November 1945 vom<br />

amerikanischen Staatsanwalt Jackson (IMT Band II, S. 148) vorgelegten <strong>und</strong> am<br />

14. Dezember von seinem Vertreter Major Walen (IMT Band III, S. 624H.)<br />

erneut genannten Dokument mit dem Wort "Wagen" bezeichnet werden, <strong>das</strong> bei<br />

den Deutschen niemals in diesem Sinne gebraucht wird. Entweder handelt es<br />

sich um Autobusse, um PKW oder um Lastkraftwagen, d. h. LKW, <strong>und</strong> wenn<br />

der Verfasser des Dokuments <strong>das</strong> nicht wusste, dann erlaube ich mir, an seiner<br />

Staatsangehörigkeit zu zweifeln. Andererseits ist dieser Verfasser, ein gewisser<br />

SS-Untersturmführer Dr. Becker, dessen Aussage ganz allein steht, ebenso als<br />

tot gemeldet, wie Gerstein <strong>und</strong> viele andere, deren Zeugenaussagen sowohl<br />

Seltenheitswert haben als auch besonders belastend sind. Im Nürnberger Prozess<br />

gibt es zu viele Zeugen, die der Anklage die ungewöhnliche Gefälligkeit<br />

erwiesen, rechtzeitig zu sterben, die aber (echte?) Aufzeichnungen hinterließen,<br />

die gebraucht werden konnten. Soviel mir bekannt, hat man niemals einen dieser<br />

"Autobus-Lastwagen-Wagen" wieder gef<strong>und</strong>en noch auch jemand, der sie<br />

verwendet oder auch nur gelenkt hat. Glücklicherweise ist der Erfinder dieser<br />

Höllenmaschinen, ein Mechanikermeister Harry Wentritt, am 29. Januar 1961 in<br />

Hannover verhaftet worden. Seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört.<br />

Zweifellos ist man damit beschäftigt, ihm den Prozess zu machen - oder zu<br />

warten bis er stirbt. Wenn er nicht zu früh stirbt, wird er eines Tages reden.<br />

Leider muss aber schon jetzt festgestellt werden, <strong>das</strong>s die Umstände, unter denen<br />

er dann -eventuell - sprechen wird, es uns unmöglich machen werden, seinen<br />

Worten jenen Glauben beizumessen, den der Christ den Evangelien schuldet.<br />

Eine lange Erfahrung lehrt, <strong>das</strong>s es nur sehr wenige Zeugen gibt, die nach einer<br />

langen Inhaftierung im Bewusstsein, <strong>das</strong>s sie eine schwere Strafe zu erwarten<br />

haben, nicht schließlich praktisch alles sagen, was von ihnen erwartet wird.<br />

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