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Die Juden und das Dritte Reich

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Dennoch nehmen wir die Gewissheit mit, <strong>das</strong>s Pakete geschickt werden sollten,<br />

<strong>und</strong> zwar so viel <strong>und</strong> so schnell wie möglich. Wir sagen es noch einmal, <strong>das</strong>s wir<br />

an die vollständige Aushändigung aller Sendungen an die Häftlinge glauben.<br />

Analyse des Berichtes des RK-Vertreters über seinen Besuch im Kz-<br />

Auschwitz (September 1944)<br />

1. Auf der Strecke von 50 km (Luftlinie) zwischen Teschen <strong>und</strong><br />

Auschwitz - also weit ab vom Kz-Lager - hat der Beauftragte des RK<br />

zwar überall Kz-Arbeitskommandos angetroffen. Er berichtet aber<br />

nicht, ob er auf dieser langen Strecke den Versuch unternommen hat,<br />

die Häftlinge nach eventuellen Vergasungen zu fragen oder <strong>das</strong>s er<br />

von diesen darüber angesprochen worden sei.<br />

2. <strong>Die</strong> Kz-Häftlinge waren durchaus nicht hermetisch abgeriegelt <strong>und</strong><br />

somit für die Außenwelt nachrichtenmäßig abgeschnitten. Sie waren<br />

ganz im Gegenteil bis auf etwa 50 km außerhalb des Lagers im<br />

Bergbau <strong>und</strong> in der Landwirtschaft beschäftigt. Das bedeutet, <strong>das</strong>s<br />

die Häftlinge weitgehend mit der dortigen Bevölkerung <strong>und</strong> sogar<br />

mit englischen Kriegsgefangenen in Berührung kamen. Einer<br />

Weitergabe von Nachrichten aus dem Lager war damit Tür <strong>und</strong> Tor<br />

geöffnet. Wären der polnischen Bevölkerung <strong>und</strong> den englischen<br />

Kriegsgefangenen durch die Häftlinge über Grausamkeiten im Lager<br />

etwas zu Ohren gekommen, so darf man annehmen, <strong>das</strong>s diese für<br />

eine schnelle <strong>und</strong> ausgiebige Verbreitung dieser Meldungen, auch in<br />

der deutschen Bevölkerung <strong>und</strong> in der Wehrmacht, gesorgt hätten.<br />

Nichts von dem aber ist bekannt.<br />

3. In dem etwa 50 km entfernt gelegenen englischen<br />

Kriegsgefangenenlager in Teschen ging <strong>das</strong> Gerücht um, in<br />

Auschwitz würden Häftlinge vergast.<br />

4. Das englische Außenkommando, <strong>das</strong> in Auschwitz tagtäglich mit den<br />

Häftlingen des Kz-Lagers zusammenarbeitete <strong>und</strong> sich somit aus<br />

erster Quelle über den Wahrheitsgehalt dieses Gerüchts Klarheit<br />

verschaffen konnte, war nicht in der Lage, <strong>das</strong> Gerücht als eine<br />

Tatsache bestätigt zu erhalten. <strong>Die</strong> Häftlinge des Lagers, die es ja<br />

hätten wissen müssen <strong>und</strong> die ihren englischen Arbeitskameraden<br />

gewiss Mitteilung gemacht hätten, haben ganz im Gegenteil bei der<br />

Arbeit vor Ort, wo sie zweifellos weitgehend unbeobachtet waren,<br />

nichts von Vergasungen erzählt. Nach dem gescheiterten<br />

Klärungsversuch des englischen Hauptvertrauensmannes in Teschen<br />

durch sein Auschwitzer Außenkommando, wandte sich dieser an den<br />

Vertreter des RK. Genfs Abgesandter konnte erst recht nichts über<br />

Vergasungen berichten. Wenn der Vertreter des RK auch von dem<br />

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