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Die Juden und das Dritte Reich

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jetzt, am Ende des Krieges, hoffnungslos zerrüttet sind - dies schreibt eine<br />

englische Zeitschrift! - steht England aufrecht <strong>und</strong> stark da, <strong>und</strong> Amerika<br />

reich <strong>und</strong> wohlhabend. Mit etwas Redlichkeit, <strong>und</strong> wenn sich nur alle im<br />

gleichen Maße für <strong>das</strong> gemeinsame Ziel eingesetzt hätten, wäre eine solche<br />

ungerechte Lage vermieden worden ...<br />

Ich glaube, wenn man sich weniger um die territorialen Forderungen<br />

gekümmert, wenn man sich mehr um die ehrliche Verteilung der Lasten<br />

bemüht hätte <strong>und</strong> England <strong>und</strong> Amerika dazu gebracht, <strong>das</strong>s sie den ihnen<br />

zustehenden großen Teil der Kosten eines Sieges übernehmen, von dem sie<br />

so großen Nutzen gehabt haben, dann hätte man einen Frieden schließen<br />

können, der, sowohl vom französischen wie vom allgemein menschlichen<br />

Standpunkt aus, besser, gerechter <strong>und</strong> dauerhafter gewesen wäre."<br />

Im Jahre 1938 lautete freilich eine Entschließung der französischen<br />

Sozialistischen Partei auf ihrem Kongress in Royan:<br />

"Der französische Sozialismus wünscht den Frieden, selbst mit den<br />

imperialistischen totalitären Mächten, aber er ist nicht bereit, alle ihre<br />

Aktionen hinzunehmen. Sollte der französische Sozialismus zu jenem<br />

äußersten Schritt gezwungen werden, den er mit allen Mitteln zu<br />

verhindern versuchen würde - so würde er die Unabhängigkeit der<br />

Nationen <strong>und</strong> die Unabhängigkeit aller anderen Völker, die durch die<br />

Unterschrift Frankreichs garantiert worden ist, zu verteidigen wissen."<br />

<strong>Die</strong> gemeinte Unterschrift ist die unter den Versailler Vertrag oder unter jene<br />

Verträge, die später geschlossen wurden, um die Einhaltung des Versailler<br />

Vertrages zu garantieren. Mit anderen Worten: <strong>Die</strong> französischen Sozialisten<br />

waren bereit, in den Krieg zu ziehen zur Verteidigung eines Vertrages, gegen<br />

den sie sich zwanzig Jahre vorher mit soviel Schwung <strong>und</strong> Nachdruck<br />

aufgelehnt hatten!<br />

Damals haben meine Streitigkeiten mit der Sozialistischen Partei begonnen: Der<br />

Krieg - Nürnberg ... Nach Nürnberg vertrat ich weiterhin jenen Standpunkt, den<br />

wir zusammen 1919 vertreten hatten, <strong>und</strong> <strong>das</strong> war der Bruch. - Ich wurde durch<br />

Churchill gerächt, der 1952 in seinen Lebenserinnerungen folgendes schrieb:<br />

"<strong>Die</strong> wirtschaftlichen Bestimmungen des Vertrags waren so bösartig <strong>und</strong><br />

töricht, <strong>das</strong>s sie offensichtlich jede Wirkung verloren. Deutschland wurde<br />

dazu verurteilt, unsinnig hohe Reparationen zu leisten. <strong>Die</strong>se Diktate<br />

drückten sowohl die Wut der Sieger aus, wie den Irrtum ihrer Völker, die<br />

nicht begriffen, <strong>das</strong>s keine besiegte Nation oder eine besiegte Gemeinschaft<br />

die Kosten des modernen Krieges ersetzen kann.<br />

<strong>Die</strong> breiten Massen hatten von den einfachsten wirtschaftlichen Tatsachen<br />

keine Ahnung, <strong>und</strong> die Parteiführer wagten mit Rücksicht auf ihre Wähler<br />

nicht, sie darüber aufzuklären. <strong>Die</strong> Presse besprach <strong>und</strong> unterstrich nach<br />

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