31.10.2013 Aufrufe

Die Juden und das Dritte Reich

Die Juden und das Dritte Reich

Die Juden und das Dritte Reich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3. <strong>das</strong>s Amerika in ein solches Stadium wirtschaftlicher Entwicklung<br />

getreten ist <strong>und</strong> eine solche Ausstrahlung erreicht hat, <strong>das</strong>s es im<br />

Begriff ist, England abzulösen;<br />

4. <strong>das</strong>s der Mittelpunkt kontinentaler Reaktionen von Paris oder Berlin<br />

nach Moskau wandert - da liegt die Gefahr für Europa.<br />

5. <strong>das</strong>s der Schwerpunkt der Welt nicht mehr europäisch sondern<br />

indoafrikanisch ist <strong>und</strong> sein <strong>Reich</strong> bilden wird indem es die Ketten<br />

des Kolonialismus, dessen Zeit vorbei ist, zerreißt.<br />

<strong>Die</strong>ses <strong>Reich</strong> <strong>und</strong> China werden die Begehrlichkeit der beiden Interessenten auf<br />

sich ziehen <strong>und</strong> dazu verurteilt sein, zwischen diesen beiden hin- <strong>und</strong><br />

herzuschwanken. Unter den augenblicklichen Verhältnissen neigen die jetzt zu<br />

Staats-, Volks- <strong>und</strong> Vaterlands-Bewusstsein gelangenden ehemaligen<br />

Kolonialvölker gefährlich zu Moskau - weil dieses neue Bewusstsein<br />

dummerweise von den alten "Mutterländern" bekämpft wird. Also ein doppeltes<br />

Problem: <strong>das</strong> des Schwerpunkts der Welt <strong>und</strong> des Schwerpunkts Europas - <strong>das</strong><br />

antike "Mitteleuropa". Wenn wir <strong>das</strong> erste Problem zur Vermeidung eines<br />

<strong>Dritte</strong>n Weltkriegs lösen wollen, müssen wir offenbar zuerst dringend <strong>das</strong><br />

zweite, <strong>das</strong> Problem Europa, lösen.<br />

*<br />

Hier gestatte ich mir noch einmal, den Text eines anderen Historikers, diesmal<br />

des Franzosen Leon Emery anzuführen, der zwischen den beiden Kriegen die<br />

berühmten 'Feuilles libres' 114 herausgab, eine pazifistische Zeitschrift, deren<br />

Gr<strong>und</strong>sätze, obwohl mehr historisch als wirtschaftspolitisch, sich mit denen von<br />

J. F. Horrabin decken. Leon Emery sagt am 1. Oktober 1951 in "Les Cahiers<br />

Libres":<br />

________________<br />

114 Er veröffentlicht jetzt die "Cahiers Libres" in Nimes.<br />

"Es scheint, <strong>das</strong>s Europa seit mehreren Jahrh<strong>und</strong>erten die Neigung hat, <strong>das</strong><br />

Bild eines dreifach gegliederten Raumes zu zeigen. Im Westen, an den<br />

Ufern des Atlantik, muss eine Seemacht sein, die die Verbindung mit den<br />

anderen Kontinenten bildet; östlich an sie angrenzend sieht man eine<br />

Festlandsmacht entstehen, sterben <strong>und</strong> wiederauferstehen, die zwischen<br />

dem Tiber <strong>und</strong> Flandern, zwischen der Seine <strong>und</strong> der Elbe ihr<br />

Gleichgewicht sucht; endlich, noch weiter nach Osten, stößt sie an einen<br />

eurasiatischen, weiten <strong>und</strong> verwirrten Staat, der genau genommen nicht zu<br />

Europa gehört, da er an dessen entscheidenden kulturellen Erfahrungen<br />

nicht teilgenommen hat <strong>und</strong> in seinem tiefsten Innern <strong>das</strong> Wesen unserer<br />

Tradition nicht versteht. Da die Geschichte Napoleons I. allen bekannt ist,<br />

216

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!