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Die Juden und das Dritte Reich

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Russland im Juni 1941 diente, waren die drei klassischen strategischen Punkte<br />

voneinander über Distanzen von 1000 Kilometern entfernt. Offensichtlich ist<br />

dies zu weit, als <strong>das</strong>s sie sich gegenseitig <strong>und</strong> wechselseitig als Stütze dienen<br />

könnten. Mit den Anforderungen eines Blitzkrieges war es unvereinbar, diese<br />

Front in drei oder vier selbständige Gruppen aufzuteilen, mit dem Auftrag, nach<br />

den Regeln der Kunst, in aufeinander folgenden sprunghaften Vormärschen <strong>und</strong><br />

Frontbegradigungen vorzurücken. Hitler wusste, <strong>das</strong>s sich der Faktor Zeit in<br />

ökonomischer Hinsicht zu seinen Ungunsten auswirken würde. Er bildete daher<br />

eine ununterbrochene Linie von Stützpunkten, die solide im Boden befestigt<br />

waren, aus denen pfeilartig Panzerkolonnen hervorschiessen <strong>und</strong> keilartig durch<br />

die Stellungen des Gegners dringen konnten, um sich schließlich 200 <strong>und</strong> mehr<br />

Kilometer hinter seinem Rücken zu vereinigen. Gleichzeitig wurde dieser<br />

Gegner frontal durch Infanterie angegriffen <strong>und</strong> durch die Bomber der Luftwaffe<br />

zerschmettert.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse waren außergewöhnlich, nicht nur in Polen <strong>und</strong> Frankreich, wo<br />

die Fronten immer verhältnismäßig kurz blieben, sondern auch in Russland: Mit<br />

einem durchschnittlichen Raumgewinn von etwa 1000 Kilometern in 6 Monaten<br />

auf der ganzen Breite dieser immensen Front vorrückend, hatten die deutschen<br />

Armeen auf ihrer Habenseite: zwei Millionen russische Kriegsgefangene, 9000<br />

Kampfwagen, 17.000 Geschütze. Bei der russischen Luftwaffe waren dank dem<br />

Überraschungseffekt mehrere tausend Flugzeuge am ersten Tage durch die<br />

konzentrierten Bombardements der Luftwaffe am Boden zerstört worden.<br />

Russlands außerordentliche Hilfsquellen an Menschen <strong>und</strong> Material waren<br />

bekannt; <strong>das</strong>s dieses Land aber imstande war, sich von einer solchen<br />

Katastrophe zu erholen, hätte keiner der militärischen Fachleute der ganzen Welt<br />

geglaubt. Tatsache ist, <strong>das</strong>s es sich wiederaufraffte <strong>und</strong> <strong>das</strong>s man noch einmal<br />

anfangen musste.<br />

<strong>Die</strong> gerade Linie zwischen Astrachan <strong>und</strong> Murmansk ist 2700 Kilometer lang,<br />

militärisch entwickelt nahezu 3500 Kilometer. Als Hitler sich diese Aufgabe<br />

stellte, wusste er sehr wohl, <strong>das</strong>s die Verlängerung einer Front von 2000<br />

Kilometern um weitere 1500 zuallererst <strong>das</strong> Problem der zahlenmäßigen<br />

Truppenstärke aufwarf. <strong>Die</strong>sem Problem gab er darum auch den Vorrang. Er<br />

beschloss zunächst, in der Kriegsindustrie Gefangene <strong>und</strong> zivile Arbeiter aus der<br />

Bevölkerung der besetzten Gebiete einzusetzen, um so zum Nutzen der Front<br />

<strong>das</strong> Höchstmaß an deutschen Spezialkräften freistellen zu können. Zur<br />

Durchführung dieses Entschlusses war Speer im Februar 1942 zum Minister für<br />

Bewaffnung <strong>und</strong> Munition <strong>und</strong>, auf dessen Vorschlag, Sauckel am 21. März<br />

zum Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz ernannt worden.<br />

Hier war eine kleine völkerrechtliche Schwierigkeit zu überwinden, die<br />

Konventionen von Genf <strong>und</strong> Den Haag verbieten nämlich den Einsatz dieser<br />

Arbeitskräfte in der Kriegsindustrie <strong>und</strong> in militärischen <strong>Die</strong>nsten. 2<br />

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