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Die Juden und das Dritte Reich

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gewaltigen Sollzahlen nicht erreichen ließen, war die unerhörte Vergeudung von<br />

Arbeitskräften, deren sich <strong>das</strong> Regime - jedenfalls bei der Durchführung der<br />

Anordnungen - bewusst schuldig machte: die nicht aus rassischen Gründen<br />

eingesperrten KZ-Häftlinge starben in einem katastrophalen Tempo - nicht<br />

durch die Arbeit, zu der sie gezwungen wurden, sondern durch die schlechte<br />

Behandlung; <strong>und</strong> während sich für den deutschen Produktionsapparat sehr<br />

schwere Belastungen ergaben aus den Maßnahmen gegen die vier bis<br />

viereinhalb Millionen <strong>Juden</strong>, wurde die Arbeitskraft dieser Menschen im<br />

Rahmen dieses Produktionsapparates nie richtig eingesetzt.<br />

*<br />

Auf der russischen Seite dagegen war die Erholung seit Oktober 1942<br />

offensichtlich: Den 255 Divisionen der Achse konnte sie beinahe 300 ganz<br />

frische <strong>und</strong> ebenso gut, wenn nicht besser ausgerüstete Einheiten<br />

entgegenstellen. Ihre Luftwaffe beherrschte den Himmel. Bei der Artillerie<br />

hatten sie eine sehr wirksame Taktik der konzentrierten Feuerüberfälle<br />

entwickelt, die von dem General Woronow vorgeschlagen war; <strong>das</strong> war für <strong>das</strong><br />

deutsche Oberkommando der Wehrmacht eine sehr schmerzliche Überraschung.<br />

General Woronow erklärte seit langem, <strong>das</strong>s die Artillerie, solange sie auf<br />

Armee- oder Divisionsebene zur Vorbereitung <strong>und</strong> zum Feuerschutz eingesetzt<br />

wurde, nie die Rolle spielen konnte, die man von ihr erwarten durfte. Wenn man<br />

sie aber beispielsweise in selbständige Divisionen zusammenfasste <strong>und</strong> dem<br />

direkten Befehl des Oberbefehlshabers unterstellte, dann könnte man sie, da sie<br />

beweglicher wäre, leichter im Bereich der ganzen Front einsetzen <strong>und</strong> sie vor<br />

allem als Sperrartillerie verwenden, deren Aufgabe es war, vor den feindlichen<br />

Kolonnen, <strong>und</strong>urchdringliche "Artillerie-Mauern" zu errichten.<br />

Das russische Oberkommando studierte Woronows Theorie mit dem Ergebnis,<br />

<strong>das</strong>s der General Ende Oktober 1942 an der Spitze von einigen zehn Divisionen<br />

- genau 34 Regimentern Artillerie - gestellt wurde, die den Befehl hatten, sofort<br />

mit der Abschnürung des feindlichen Stoßkeils vor Stalingrad auf dem rechten<br />

Don-Ufer zu beginnen. Für einen Probeschuss war es ein Meisterschuss. Unter<br />

dem Schutze der errichteten 'Mauer', die Paulus radikal von seinen<br />

Versorgungsbasen abschnitt, konnten sich 150 russische Divisionen, teils aus<br />

dem Norden, teils aus dem Süden unter dem Kommando von Woroschilow am<br />

Don in Höhe von Stalingrad, vereinigen. Am 22. November war die Operation<br />

beendet <strong>und</strong> die 19 Divisionen unter von Paulus (darunter 8 Panzerdivisionen)<br />

fanden sich zwischen Don <strong>und</strong> Wolga eingekesselt, der Vernichtung geweiht,<br />

wenn es nicht gelang, sie zu entsetzen.<br />

Das OKW versuchte, dies zu tun <strong>und</strong> zwar am 12. Dezember 1942 mit nur 8<br />

unter großen Mühen zusammengezogenen Divisionen, die Woroschilow im<br />

Handumdrehen erledigen konnte. Zu gleicher Zeit überquerten die Russen den<br />

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