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Die Juden und das Dritte Reich

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europäischen <strong>Juden</strong>, denen es gelang, die Vereinigten Staaten, Kanada, Brasilien<br />

oder Argentinien zu erreichen, beachtlich.<br />

Mit Ausnahme des Geldtransfers, den die Deutschen an der Demarkationslinie<br />

genau überwachten, haben sie bis zum 13. Dezember 1940 genau wie im Osten<br />

keinerlei Maßnahmen gegen die <strong>Juden</strong> unternommen. Man war zufrieden, wenn<br />

diese in die nichtbesetzte Zone gingen. <strong>Die</strong> Demarkationslinie war leichter<br />

heimlich zu überschreiten als die polnische oder slowakisch-ungarische Grenze.<br />

Heute weiß man - <strong>das</strong> Urteil von Jerusalem erkennt dies ausdrücklich an - <strong>das</strong>s<br />

die Politik der Regierung in Vichy sich stets gegen alle Ausnahmemaßnahmen<br />

gewandt hat, die ihr von den Besatzungsstellen vorgeschlagen worden waren.<br />

Bis zum 8. November 1942, dem Tag, an welchem auch die Südzone von<br />

deutschen Truppen besetzt wurde, konnte man sagen, <strong>das</strong>s wer in die unbesetzte<br />

Zone gelangt war, als gerettet gelten konnte. 3<br />

Und man kam leicht dahin. <strong>Die</strong> Deutschen selbst erleichterten den <strong>Juden</strong>, die<br />

keine Devisen besaßen, den Zugang. In Punkt 77 des Urteils von Jerusalem wird<br />

Eichmann beschuldigt, er habe Millionen europäischer <strong>Juden</strong>, deren<br />

überwältigende Mehrheit nie im Befehlsbereich Eichmanns gelegen hat - in die<br />

problematischen Gaskammern von Auschwitz deportiert. Gleichfalls wird ihm<br />

auch angelastet - paradoxerweise - darunter hätte sich ein Eisenbahnzug mit<br />

7400 <strong>Juden</strong> aus den Provinzen Baden <strong>und</strong> Pfalz bef<strong>und</strong>en. <strong>Die</strong>ser fragliche<br />

Eisenbahnzug ist im Oktober 1940 nach Gurs (Untere Pyrenäen), also in Freiheit<br />

<strong>und</strong> Wohlergehen geleitet worden ...<br />

________________<br />

3 Erinnern wir uns, <strong>das</strong>s Punkt 100 des Urteils von Jerusalem Eichmann vorwirft, er habe aus Frankreich 52.000 <strong>Juden</strong><br />

deportiert, von denen, wie uns die Jüdin Dr. Hannah Arendt ("De la banalite, du mal", Seite 185, Gallimard) mitteilt,<br />

6000 französische <strong>Juden</strong> waren <strong>und</strong> nicht 120.000, wie offiziell die jüdischen Statistiken behaupten.<br />

Man kam also sehr leicht aus der deutschen Einflusszone heraus <strong>und</strong> noch<br />

leichter über die französisch-schweizer Grenze als über Spanien, Korsika oder<br />

Italien. Viele <strong>Juden</strong> gelangten ganz offiziell in die Schweiz, wo in Genf Sally<br />

Meyer als "Verteilerkopf" in Zusammenarbeit mit den Schweizer<br />

B<strong>und</strong>esbehörden alle diejenigen, die zu ihm kamen, unmittelbar zum<br />

amerikanischen Kontinent weiterleitete. Wenn der Flugplatz von Cointrain<br />

sprechen könnte ... Mit Beginn des Krieges Deutschland gegen die Sowjetunion,<br />

den Verbündeten vom Vorabend, nahm der Fall der europäischen <strong>Juden</strong> einen<br />

dramatischen Verlauf.<br />

<strong>Die</strong> Lage der <strong>Juden</strong> nach Beginn des Ostfeldzugs <strong>und</strong> die Endlösung<br />

Im Morgengrauen des 22. Juni 1941 begannen die deutschen Truppen auf einer<br />

Frontlänge von mehr als 700 km in die Weite Russlands einzudringen. <strong>Die</strong><br />

Soldaten trugen Sommeruniformen. Hitler <strong>und</strong> <strong>das</strong> OKW (Oberkommando der<br />

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