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Die Juden und das Dritte Reich

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"Nous demandons la reunion de tous les Allemands dans la 'Pius Grande<br />

Allemagne' en accord avec le principe du droit des peuples A disposer<br />

d'eux-memes", (Band II, Seite 184),<br />

was also heißt:<br />

"Wir fordern den Zusammenschluss aller Deutschen auf Gr<strong>und</strong> des<br />

Selbstbestimmungsrechtes der Völker im 'größten Deutschland' ",<br />

dann kann ich nicht umhin zu bemerken, <strong>das</strong>s im ursprünglichen Text nur von<br />

einem Groß-Deutschland - ohne Anführungszeichen - die Rede war, <strong>und</strong> in der<br />

Übersetzung von dem "größten Deutschland" - mit Anführungszeichen -<br />

gesprochen wird, <strong>das</strong>s also der Text interpretiert <strong>und</strong> geändert worden ist.<br />

<strong>Die</strong>selbe Bemerkung gilt für Punkt 3, der im Urtext lautet:<br />

"Wir fordern Land <strong>und</strong> Boden (Kolonien) zur Ernährung unseres Volkes<br />

<strong>und</strong> Ansiedlung unseres Bevölkerungsüberschusses",<br />

die französische Übersetzung:<br />

"Nous demandons de la terre et des territoires pour nourrir notre peuple, et<br />

la possibilite d'employer a la colonisation l'excedent de notre population",<br />

was also, rückübersetzt, heißen würde:<br />

"Wir fordern Land <strong>und</strong> Boden zur Ernährung unseres Volkes <strong>und</strong> die<br />

Möglichkeit unseren Bevölkerungsüberschuss anzusiedeln".<br />

<strong>Die</strong> Streichung der Klammern <strong>und</strong> ihres Inhalts lässt <strong>das</strong> tatsächliche<br />

Hauptanliegen: die Kolonien, in den Hintergr<strong>und</strong> treten. Bei der Behandlung des<br />

Hossbach-Dokuments wird nicht anders operiert: eine Reihe von hypothetischen<br />

Annahmen, im Konditionalis, in der Bedingungsform, verwandeln sich bei der<br />

Übersetzung in ebenso viele bestimmte Behauptungen im Präsens, also in der<br />

Gegenwart, der Wirklichkeitsform.<br />

Dadurch konnte man in Nürnberg zu der Schlussfolgerung gelangen, Hitler<br />

hätte, als Kanzler, schon am 5. November 1937 beschlossen, sich des Krieges zu<br />

bedienen, als der einzigen Möglichkeit zur Lösung der deutschen Frage 11 einen<br />

Beschluss den er - wie die Anklage behauptete - als Parteichef schon 1920<br />

gefasst hätte.<br />

________________<br />

11 Das Hoßbachdokument wurde als <strong>das</strong> belastendste von allen angesehen, weil es darin hieß: "Zur Lösung der<br />

deutschen Frage könne es nur den Weg der Gewalt geben <strong>und</strong> dieser könne niemals risikolos sein. ....", welcher Satz<br />

folgendermaßen übersetzt wurde: "La question allemande ne peut etre resolue ..." usw. (== "Zur Lösung der deutschen<br />

Frage kann es nur ... usw.). Es haben damals alle Politiker, mit wenigen Ausnahmen, die gleiche Ansicht<br />

ausgesprochen <strong>und</strong> zwar in der Form: Nur mit Gewalt wird man Deutschland an der Erreichung seiner Ziele hindern<br />

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