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Die Juden und das Dritte Reich

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ausgebildete <strong>und</strong> disziplinierte Anhänger hineinschickten, die nicht weniger<br />

schnell <strong>und</strong> hart zuschlugen; denen man außerdem noch den Vorwurf machen<br />

musste, <strong>das</strong>s sie mit provokatorischen Absichten dort erschienen.<br />

<strong>Die</strong> Methoden mit denen die NSDAP ihren Kampf um die Macht führte, waren<br />

also mit Ausnahme eines Punktes - zu dem sie sich außerdem noch nicht aus<br />

freien Stücken, sondern unter dem Druck ihrer Gegner entschieden hatte -<br />

dieselben, die jede andere Partei anwendet, in jedem Lande, wo Parteien<br />

zugelassen sind: durch Teilnahme an den Wahlen.<br />

Dass es sich trotzdem um einen Umsturz handelte, werde ich sicher nicht<br />

bestreiten, da ja, meines Erachtens in allen demokratischen Ländern der Erde,<br />

jene gewinnen, die Geld besitzen - <strong>und</strong> von den Geldbesitzern wieder jene, die<br />

die größten Summen aufwenden können um die öffentliche Meinung durch die<br />

geschriebene oder gesprochene Presse umzustimmen - also um die größte<br />

Anzahl Zeitungen zu kaufen.<br />

Bis 1930 gehörte die NSDAP nicht zu den reichen Parteien <strong>und</strong> bis dahin waren<br />

ihre Wahlergebnisse nicht glänzend. Aber von 1930 an begann die<br />

Schwerindustrie sich für sie zu interessieren; alles änderte sich, wie man aus den<br />

Ergebnissen der <strong>Reich</strong>stagswahlen von 1924 bis 1933 ersehen kann. (Daneben<br />

steht die jeweilige Zahl der Arbeitslosen zur Zeit der Wahlen).<br />

I. Von 1924 bis 1930<br />

Datum NSDAP-Stimmen % Sitze Arbeitslose<br />

4. Mai 1924<br />

7. Dezember 1924<br />

20. Mai 1928<br />

1.918.000<br />

908.000<br />

810.000<br />

6,6<br />

3<br />

2,6<br />

32<br />

14<br />

12<br />

320.711<br />

282.645<br />

269.443<br />

II. Von 1930 bis 1933<br />

Datum NSDAP-Stimmen % Sitze Arbeitslose<br />

14. September 1930<br />

31. Juli 1932<br />

6. November 1932<br />

5. März 1933<br />

6,407.000<br />

13,779.000<br />

11,737.000<br />

17,265.000<br />

18,3<br />

37,3<br />

33,1<br />

43,7<br />

107<br />

230<br />

196<br />

288<br />

1,061.570<br />

5,392.248<br />

5,355.428<br />

5,598.855<br />

Das Anwachsen der Arbeitslosigkeit beunruhigte die Schwerindustrie ebenso<br />

wie die Arbeiter: die Volkswirtschaftler sind heutzutage der Ansicht, <strong>das</strong>s wenn<br />

mehr als 5 Prozent der berufstätigen Bevölkerung arbeitslos ist, soziale Unruhen<br />

drohen - <strong>und</strong> zu Beginn des Jahres 1930 war diese Grenze nicht nur erreicht<br />

sondern schon überschritten, während gleichzeitig die Folgen des Krachs an der<br />

New Yorker Börse in Europa spürbar wurden <strong>und</strong> die Arbeitslosigkeit auch<br />

schon in beunruhigendem Maße vergrößerten.<br />

Es kam hinzu, <strong>das</strong>s die Schwerindustrie den Regierungsparteien die Schuld an<br />

der Inflation zuschob <strong>und</strong> ihnen vorwarf, <strong>das</strong>s sie die wirtschaftlichen Probleme<br />

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