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Die Juden und das Dritte Reich

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26. Januar 1921 wurde diese Unabhängigkeit auch von den Großmächten "de<br />

jure" anerkannt, die dem Land am 21. September 1921 den Eintritt in den<br />

Völkerb<strong>und</strong> gestatteten.<br />

4. Litauen: Im XIV. Jahrh<strong>und</strong>ert erstreckte sich <strong>das</strong> Fürstentum Litauen von der<br />

Ostsee bis nach Kiew. <strong>Die</strong>se Stadt war nach Minsk bei der Verfolgung der<br />

zurückweichenden Tataren erobert worden. Seit dem XIII. Jahrh<strong>und</strong>ert war<br />

Litauen stark von der deutschen Kultur durchdrungen, die von den Rittern des<br />

Deutschen Ordens verbreitet worden war. 1795 wurde es wider seinen Willen<br />

von Russland annektiert, dem jedoch nicht einmal mit "Eisen <strong>und</strong> Strick"<br />

(Muraview 1863) die Slawisierung gelang. Am 7. August 1915 rückten die<br />

deutschen Truppen in Kaunas ein <strong>und</strong> wurden von den Einwohnern der Stadt mit<br />

Jubel begrüßt. Im April 1917 versammelte sich in Wilna ein Ausschuss mit dem<br />

Ziel, einen Landtag zu gründen, der alle Beziehungen zu Russland abbrechen<br />

<strong>und</strong> <strong>das</strong> Land unter deutsche Schutzherrschaft stellen sollte. Im Juli 1918 machte<br />

sich ein Ausschuss dieses Landtags daran, eine monarchische Verfassung<br />

auszuarbeiten. <strong>Die</strong> Niederlage der Mittelmächte vereitelte diese Pläne. Nach<br />

dem Waffenstillstand rief der Landtag unter dem Einfluss des angesehenen<br />

Smetona die unabhängige Republik Litauen aus. <strong>Die</strong>se Unabhängigkeit wurde<br />

von England im September 1919, von Russland am 11. Mai 1921 anerkannt. <strong>Die</strong><br />

Gebiete von Suwaiki, Grodno, Bialystock <strong>und</strong> Wilna machten sich Polen,<br />

Litauen <strong>und</strong> Russland gegenseitig streitig. Erst auf der Botschafterkonferenz<br />

1923 konnte die Grenze zwischen Litauen <strong>und</strong> Polen festgelegt werden. Das<br />

Memelgebiet, <strong>das</strong> von Deutschland durch den Vertrag von Versailles - ohne<br />

Befragung seiner Bevölkerung - losgerissen worden war, lebte als von<br />

Frankreich verwaltetes autonomes Territorium bis 1923, als es mit Gewalt von<br />

Litauen besetzt wurde. Im Mai 1924 machte eine Friedenskonvention daraus<br />

eine Art autonomes Gebiet, <strong>das</strong> von Litauen verwaltet wurde. Mit anderen<br />

Worten: <strong>das</strong> Verhältnis zwischen Litauen <strong>und</strong> dem Memelland war so wie <strong>das</strong><br />

zwischen Frankreich <strong>und</strong> Monaco oder wie zwischen Italien <strong>und</strong> San Marino.<br />

In diesen vier Fällen wurde <strong>das</strong> Selbstbestimmungsrecht mit Waffengewalt<br />

errungen <strong>und</strong> die Ansprüche der besser bewaffneten Partei setzten sich durch<br />

gegen die der weniger gut bewaffneten.<br />

Im Süden war es einfach, Thrazien von Bulgarien abzuschneiden, um es<br />

Griechenland zu geben, <strong>und</strong> von Ungarn Siebenbürgen, <strong>das</strong> Buchenland <strong>und</strong><br />

einen Teil des Banats zum Vorteil Rumäniens 95 loszulösen.<br />

<strong>Die</strong> Schwierigkeiten begannen bei Albanien. Griechenland beanspruchte die<br />

Gebiete von Gjinokastre <strong>und</strong> Korea (Koritza); Italien, dessen Interessen in<br />

diesem Gebiet soeben anerkannt worden waren, widersetzte sich. Ohne<br />

Befragung der Bevölkerung gab man Gjinoikastre an Griechenland <strong>und</strong> zum<br />

Ausgleich den Hafen Valona an Italien. Beim Rückzug der alliierten Truppen im<br />

Jahre 1920 gab es blutige Kämpfe zwischen Albanern <strong>und</strong> Griechen, Albanern<br />

<strong>und</strong> Serben, Albanern <strong>und</strong> Italienern. Schließlich verzichtete Italien im August<br />

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