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Die Juden und das Dritte Reich

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ist der Standartenführer Kurt Becher, der an der Seite Eichmanns bei den Deportationen der ungarischen <strong>Juden</strong><br />

mitwirkte, der aber der geschicktere war <strong>und</strong> die Dankbarkeit des Dr. Rudolf Kasztner erwarb (der dafür sorgte, <strong>das</strong>s<br />

Becher in Nürnberg freigesprochen wurde <strong>und</strong> höchstwahrscheinlich seinen, im vorliegenden Buch zitierten "Bericht"<br />

nur zu diesem Zweck geschrieben hat). Weiter wusste er sich auch die Dankbarkeit der Baronin Weiß zu erringen, der<br />

Besitzerin der Manfred-Weiß-Werke, Budapest, die er mit 45 ihrer Angehörigen in einem Sonderflugzeug nach<br />

Lissabon bringen ließ. Nachdem hiermit zur Erbauung des Lesers die Begleitumstände geschildert sind, unter denen<br />

diese Zeugenaussagen gemacht wurden, möge der Wortlaut folgen:<br />

"Ich, der ehemalige SS-Standartenführer Kurt Becher, geboren am 12. September 1909 in Hamburg, erkläre hiermit<br />

unter Eid folgendes: Etwa zwischen Mitte September <strong>und</strong> Mitte Oktober 1944 erwirkte ich beim <strong>Reich</strong>sführer SS<br />

Himmler folgenden Befehl, den ich in zwei Originalen, je eins für die SS-Obergruppenführer Kaltenbrunner <strong>und</strong> Pohl<br />

<strong>und</strong> einer Kopie für mich erhielt: "Ich verbiete mit sofortiger Wirkung jegliche Vernichtung von <strong>Juden</strong> <strong>und</strong> befehle im<br />

Gegenteil die Pflege von schwachen <strong>und</strong> kranken Personen. Ich halte Sie (damit waren Kaltenbrunner <strong>und</strong> Pohl<br />

gemeint) persönlich dafür verantwortlich, auch wenn dieser Befehl von untergeordneten <strong>Die</strong>nststellen nicht strikt<br />

befolgt wird! Ich überbrachte Pohl <strong>das</strong> für ihn bestimmte Exemplar persönlich in Berlin in seiner <strong>Die</strong>nststelle <strong>und</strong> gab<br />

<strong>das</strong> Exemplar für Kaltenbrunner in seinem Sekretariat in Berlin ab."<br />

(IMT Dok. 3712 P S, Bd. XXX11I S. M).<br />

Aber Becher legte diesen Befehl dem Gericht nicht vor, obwohl ihm ein Exemplar übergeben worden war. Das Gericht<br />

verlangte <strong>das</strong> auch nicht von ihm <strong>und</strong> man vermied eine Gegenüberstellung mit Kaltenbrunner, der nicht bestritt, <strong>das</strong>s<br />

dieser Befehl ergangen sei, wohl aber, <strong>das</strong>s ihm dadurch eine Verantwortung aufgebürdet worden sei. Eichmann, der<br />

diesen Befehl ebenfalls nicht leugnete, stritt aber ab, <strong>das</strong>s er geschrieben wurde <strong>und</strong> datiert ihn auf den 15. Mai 1944.<br />

d. h. genau auf <strong>das</strong> Datum, an dem Himmler den Abbruch aller medizinischen Versuche in allen Lagern anordnete<br />

(Text von Francois Bayie gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> in seinem Buch "Croix Gammee cootre Caducee", S. 236 zitiert). Zu dieser<br />

Zeit soll Himmler auch den Plan zum Austausch von einer Million <strong>Juden</strong> gegen zehntausend Lastwagen ersonnen<br />

haben. Es ist mindestens unwahrscheinlich, <strong>das</strong>s Himmler gleichzeitig einen solchen Tausch erwog, <strong>und</strong> die <strong>Juden</strong> in<br />

den Gaskammern von Auschwitz vernichten ließ: beides widerspricht einander. Aber hat es diesen Befehl wirklich<br />

gegeben? Es ist leicht einzusehen, <strong>das</strong>s es ihn im Interesse der Anklage unbedingt geben musste, die bisher keine Spur<br />

eines schriftlichen Beweises für die Vernichtung Andersrassiger gef<strong>und</strong>en hatte, die eine Spur nur durch einen solchen<br />

Zeugen erhalten konnten - <strong>und</strong> sie trotzdem nicht fand ... aber man wird mir beipflichten müssen, <strong>das</strong>s kein Historiker,<br />

der diesen Namen wirklich verdient, aufgr<strong>und</strong> eines solchen Beweises akzeptieren wird, <strong>das</strong>s dieser Befehl je gegeben<br />

wurde. Denn alles beruht auf der Glaubwürdigkeit des Herrn Kurt Becher - <strong>und</strong> dieser Herr Kurt Becher ... Ich glaube,<br />

<strong>das</strong>s der Leser mich versteht: testis unus, testis nullus (ein Zeuge ist kein Zeuge). Schließlich gibt es noch<br />

anderslautende Aussagen von gleichem Wert, wie die des. Becher (Eichmann) oder von größerem Gewicht (Himmlers<br />

Brief vom 15. Mai 1944 über die Experimente in den Lagern, der von Francois Bayle wieder gef<strong>und</strong>en wurde.)<br />

Das mindeste was man sagen kann, ist, <strong>das</strong>s dieses ganze "belastende Material"<br />

kaum Beweiskraft im Sinne der Anklage besitzt, sondern viel eher zu dem<br />

Schluss berechtigt, <strong>das</strong>s es nie eine Gaskammer in Auschwitz-Birkenau gegeben<br />

hat <strong>und</strong> <strong>das</strong>s dort nie Menschen vergast wurden - oder, wenn es dort doch<br />

Gaskammern gegeben hat, <strong>das</strong>s dann deren Existenz niemals eindeutig belegt<br />

worden ist, weder durch Zeugenaussagen oder die Dokumente, die bei den<br />

verschiedenen Nürnberger Prozessen vorgelegt wurden, noch durch die in alle<br />

Welt hinausposaunten Erzählungen von überlebenden, die alle, bis auf zwei,<br />

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