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Die Juden und das Dritte Reich

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gewisse unabhängige Staaten rechnen, auch wenn sie politisch nicht in <strong>das</strong><br />

Empire integriert sind, wie Portugal <strong>und</strong> die portugiesischen Kolonien, ebenso<br />

Argentinien. Niederländisch-Indien ist mit Großbritannien durch die<br />

Kombination Royal-Dutch-Shell liiert, seine strategischen Kommandostellen<br />

sind Singapur <strong>und</strong> Australien, beide britisch. Ebenso sind Norwegen <strong>und</strong><br />

Dänemark mit Großbritannien eng verb<strong>und</strong>en durch Schifffahrtsinteressen<br />

<strong>und</strong> durch ihre geographische Lage. Schließlich Griechenland. Es hat die<br />

englischen Interessen im Mittelmeer unterstützt <strong>und</strong> daher als Entgelt<br />

verschiedenerlei Vorzugsbehandlungen genossen.<br />

________________<br />

110 Man kann heute "Erdöl" hinzufügen.<br />

111 Seit der Niederschrift dieses Textes (im Jahre 1933) hat Indien die politische Selbständigkeit erlangt.<br />

<strong>Die</strong> britischen Dominions sind weit verstreut. Aber in einem bestimmten<br />

Gebiet sind die wichtigsten britischen Interessen konzentriert: Das ist der<br />

Indische Ozean <strong>und</strong> die große Schifffahrtsstraße, die ihn mit Europa<br />

verbindet. Vor vier Jahrh<strong>und</strong>erten war der Indische Ozean ein portugiesischer<br />

See, jetzt ist er ein britischer See. <strong>Die</strong> Landerwerbungen nach dem Krieg<br />

haben den Kreis der britischen Besitzungen an seinen Gestaden geschlossen:<br />

die ganze Ostküste Afrikas ist nun britisch, außer zwei Gebieten, von denen<br />

eines portugiesisch ist. Dann kommt Aden, Schildwache am Eingang zum<br />

Roten Meer, weiter Arabien, der Persische Golf, der nach Mesopotamien<br />

leitet. Dann haben wir Indien selbst, dieses unschätzbare Juwel unter all den<br />

anderen Besitzungen, sowie Birma <strong>und</strong> die Straits-Settlements, die nach<br />

Hong-Kong <strong>und</strong> Indonesien <strong>und</strong> schließlich nach Australien führen. Da liegt<br />

also r<strong>und</strong> um einen Ozean eine Ländergruppe, die schon für sich allein für<br />

jede Industriemacht einen Besitz allererster Ordnung darstellt durch ihren<br />

<strong>Reich</strong>tum an Rohstoffen <strong>und</strong> ihre große Aufnahmefähigkeit für Fertigwaren.<br />

<strong>Die</strong> Vorteile, die diese Konzentration der britischen Interessen mit sich bringt,<br />

sind offensichtlich, schon im Hinblick auf die Sicherheit der Schifffahrt.<br />

Andererseits konzentrieren sich die britischen Interessen auch darum noch<br />

stärker auf diesen Raum, weil im Atlantik <strong>und</strong> im Pazifik die amerikanische<br />

Konkurrenz immer mehr in Erscheinung tritt. Im Indischen Ozean wenigstens<br />

verfügt England über eine unbestrittene Monopolstellung. Ein großer Nachteil<br />

ist dabei allerdings die große Entfernung - Tausende <strong>und</strong> Abertausende von<br />

Seemeilen - zwischen diesen Gebieten <strong>und</strong> England, dem industriellen <strong>und</strong><br />

finanziellen Zentrum der ganzen Gruppe. <strong>Die</strong> einzige Verbindung ist ein<br />

langer Seeweg, dessen sichere Beherrschung daher für England lebenswichtig<br />

ist.<br />

<strong>Die</strong>ser Seeweg verläuft durch <strong>das</strong> Mittelmeer, den Suezkanal <strong>und</strong> <strong>das</strong> Rote<br />

Meer. So rückt also <strong>das</strong> Mittelmeer, nachdem es vier Jahrh<strong>und</strong>erte abseits<br />

gelegen hat, wieder in den Vordergr<strong>und</strong> des Welttheaters, dank der<br />

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