Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

von ssriedr. Schultz. 5
Herbord angegeben wird ^), keinesfalls in die Gegend gekommen.
Aber anch auf der zweiten hat er Stolp Wohl nicht unmittelbar
berührt, obgleich er freilich ziemlich nahe daran
vorbeigezogen fein mnß.
Dagegen wird der Ort zum ersten Male genannt bei
Erwähnung eines Ereignisses, das nur wenig Jahre fpäter zu
setzen ist. Diefes letztere ist nun freilich durchaus nicht erfreulicher
Art, fondern läßt vielmehr ein fchr trübes Licht auf die
Bewohner von Stolp oder doch feiner nächsten Umgebung
fallen. Es wird nämlich gemeldet, daß hier Wartislav, der
erste christliche und zugleich der erste gefchichtlich bekannte
Fürst des Pommernlandes, derselbe, durch dessen entschiedenes
und freudiges Eingehen auf die Bestrebungen des Pommernapostels
vornehmlich die schnelle Verbreitung des Christenthums
bewirkt und ermöglicht wnrde, meuchlings überfallen und ermordet
worden sei.
Die älteren Nachrichtens melden es zwar nicht, doch ist
die Angabe der späteren Chronisten wohl kaum zu bezweifeln,
2) Herford S. 101 : VÌ8UM «8t «i (Ottoni) kouum 0886
818 IV) HU2.6 8UPL1'6lg.Qt, (;ivitlltiI)U8 eum MAÌ8, viou1i8 et
8UÌ8, Hxuoimill (Usedom) viänliCLt, IIol0F!18tÄ (Wolgast),
(Gutzkow) ot ^iming. (Demmin) — — iä Huo6 pi^utHvor
ii-ri^i'6. Unser Stolp liegt ungefähr in der Mitte zwischen Usedom
und Gutzkow, etwas näher nach letzterer Stadt zu, und wird wohl
zum Gau spa^u8) von Gutzkow zu rcchueu sein.
^) Die Hauptquelle, aus der wir das Ereigniß kennen, ist die
später ausführlich zu besprechende Urkunde über die Weihe uusers
Klosters Stolp. Die betreffenden Worte derselben lauten einfach: —
— Atulp) udì — pi'iii(;op8 ^Vai'ti/I^vus intoi'fectu8 ocnndnit. (Vgl.
die Beilage.) Außerdem erwähut dieses Factum Helmold, der berühmte
Geschichtsschreiber des nördlichen Deutschlands während des
12. Jahrhunderts, in seinem (ülii'oiiiacm Zi^vorum (I^id. II.