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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Das Geschlecht <strong>der</strong> Mukerviz. 303<br />

von Dreger mit seiner Bemerkung Recht: „^oäsudokolQr i. o.<br />

Todtenhügel", und wäre damit die Stelle des heutigen Varnimskreuz<br />

gemeint, so hätten wir hier den schlagendsten Beweis,<br />

daß im Jahre 1317 die gemeinte Stelle noch nicht Barnimskreuz<br />

hieß, son<strong>der</strong>n von irgend welchen jetzt längst<br />

verschwundenen Todtenhügeln benannt war, wie denn in Urkunden<br />

nicht selten tumuli MF^noi-uiu, pu^ii68 tumulati i")<br />

und <strong>der</strong>gleichen als Grenzsiunkte genannt werden. Doch redet<br />

gegen diese Annahme ja immer das Wort 6X8p6ot^iitia. s—<br />

Warte). Außerdem ist ^odGudo^OlOi- nicht ein einziges Wort,<br />

son<strong>der</strong>n so zu schreiben: ^?0 don ko^Gisi'^"). Unsere heutigen<br />

„Todten" können im Mittelnie<strong>der</strong>deutschen nicht „^odön",<br />

son<strong>der</strong>n müssen ,,Dod6ii" lauten, ebenso wie das neuvorpommersche<br />

Dorf ^oä6uIi3A6ii wohl nicht als Todtenhagen, son<strong>der</strong>n<br />

^0 don ka.A6Q zu verstehen sein dürfte. Möglich wäre<br />

freilich immerhin, daß ein ober- o<strong>der</strong> mitteldeutscher Mönch im<br />

Kloster Iasenitz diese hier zu Lande exotische Schreibung verschnldet<br />

hätte. Aber es ist doch ungezwungener, "Io don<br />

dolcolyi' zu schreiben und anzunehmen, daß eine damals in<br />

<strong>der</strong> Heide nicht unbekannte, vielleicht befestigte Warte den<br />

Namen „Zum Buckler" (d. i. zum Schilde) führte. Denn<br />

daß schon damals das Wort „dolici" in <strong>der</strong> Bedeutung „Erdbuckel"<br />

hier zu Lande gebraucht worden wäre, ist erwiesenermaßen<br />

eine Unmöglichkeit ^).<br />

Schon in alter Zeit, lange bevor das Kloster Iasenitz<br />

hier einen Theil <strong>der</strong> Fichtenheide erwarb, mochte in <strong>der</strong> Gegend<br />

dieser heutigen Grenzlinie zwischen <strong>der</strong> Mützelburger (Iasenitzer)<br />

und <strong>der</strong> Stolzenburger Forst die Scheide zwischen dem<br />

Lande Rochow und dem Lande Stettin laufen. Im Jahre<br />

1216 schenken Bogislav 2. und Casimir 2. dem Kloster Grobe<br />

das auf dem rechten Ukerufer „in provinoia. Noolimv gelegene<br />

Dorf 6-i^n" (— Eggesin), sowie den östlich davon belegenen<br />

" ^ . Nr. 75.<br />

Schiller uud Lübbeu Mittelnie<strong>der</strong>deutsches Wörterbuch L. v. :<br />

i- m. Schild mit eiuer dokol^, <strong>der</strong> große Schild, mW!<br />

S. Grimms uud Weigauds deutsche Wörterbücher 3. v.

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