Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

von Friede. Schultz. 37
dasjenige an der bezüglichen Stelle eingeschoben, was inzwischen
zu den früheren Besitzungen des Klosters hinzugekommen war,
und dazu gehörte neben einigen anderen weiterhin eingeschalteten
Gütern und Rechten jener Marktflecken. Wie er zu ihnen
hinzugekommen, ob durch spätere Verleihung bei früherem Vor-
handensein oder dnrch spätere Anbanung mit demnächst erfolgter
Scheukuug, sagt die Urkunde nicht; doch ist uns das letztere
wahrscheinlicher, da nach der sonst üblichen Praxis der Ort,
wenn er vorhanden war, wohl nicht von der Verleihung aus-
genommen worden wäre.
Glanben wir also annehmen zu müssen, daß das Dorf
oder der Marktflecken am Nibenitz, wo er mm anch gelegen
haben mag, jedenfalls bei der Gründuug des Klosters nicht
an dasselbe verliehen wurde, so beschränken sich die Vergebungen
des Herzogs Ratibor auf ein einziges Dorf nnd zwei Krüge mit
den Zöllen ans letzteren und einen Schiffszoll. In der That
eine änßerft dürftige Ausstattung für ein neu gegründetes
Kloster, noch dazu an einer so exponirten Stelle, wie die unsers
Stolp nach dem oben Vorgetragenen erscheinen mnß. Kein
einziges der ziemlich zahlreichen Feldklöster, welche in der näch-
sten Zeit in Pommern gegründet wurden, ist mit so geringem
Vesitzthum bedacht worden, am wenigsten dasjenige, dessen
Stiftuug dem unfrigen zunächst folgte, und mit dem daher eine
Vergleichuug besonders nahe liegt, nämlich das im Jahre 1159
geweihte Prämonstratenferstift in Grobe, von dem wir schon
fahen, daß die Gnade und Gunst des Herzogs Ratibor ihm
in besonderem Maße zugewandt gewesen sei. Wir können uns
nicht darauf einlassen, die reichen Bewidmungen desselben, die
in den verschiedensten Gegenden des Machtgebietes jenes Fürsten
gelegen waren, hier einzeln näher zu betrachten, sondern wir
beschränken uns darauf, sie fummarisch aufzuführen. Es waren
dies") außer dem Wohnsitze des Klosters, dem Dorfe Grobe,
zunächst noch sieben weitere Dörfer und ein Antheil an einem
achten, ferner zwei Märkte und sieben Krüge mit den aus
") Vgl. Zietlow a. a. O. S. 21.