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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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80 Bericht über die Slawen aüZ dem Jahre 973.<br />

wird o<strong>der</strong> wenige Meilen davon entfernt ist." „So ist bei Adam<br />

von Bremen Oldenburg, so Schleswig eine oivita8 maritime.<br />

Auf gleiche Weise wird man auch nicht Anstand nehmen, Wollin<br />

eine Seestadt zu nennen, da von hier auf einer kurzen, breiten<br />

Wasserstraße (durch das Haff und die Swine) bei günstigem<br />

Winde binnen 2 bis 3 Stunden das Meer erreicht werden kann."<br />

Der Volksname Ubkba endlich ist entstellt aus Ueltaba,<br />

UuMba; das sind die Melata ben, die späteren Wilzen (bei<br />

Einhard : ^si^tadi, ^Veit^di, in den ^nua.Ie8 Hii6ä1mkui-A6ii-<br />

868 um d. I. 1000: ^ulwdi). Von Cujavien und Cassuben<br />

aber weiß jene Zeit noch gar nichts. Welche merkwürdigen Spiele<br />

<strong>der</strong> Zufall bei <strong>der</strong> Korruption von Namen in den Geschichtsquellen<br />

zuweilen treibt, lehrt uns gerade das Wort Iumne,<br />

wie Adam das alte Iom nennt. Bekanntlich ist aus diesem<br />

in den Handschriften seines Abschreibers Helmold<br />

oI^voruN I. 2 und 15) zuerst iunmOta. und hieraus<br />

.in späteren Abschriften <strong>der</strong> Helmoldschen Chronik durch<br />

falsche Lesart imi6t^ dann uin6w geworden. So war mit<br />

einem Male <strong>der</strong> Name für die neue Wun<strong>der</strong>stadt Wineta<br />

fertig. Bei dieser Gelegenheit noch eine kurze Bemerkung.<br />

H. Thoms, <strong>der</strong> die Quellen <strong>der</strong> Reimchronik des Ernst von<br />

Kirchberg untersucht hat ^), weiß nicht, woher er die Erzählungen<br />

in Cap. 17 zum Jahre 1001, unter denen auch von<br />

Wineta die Rede ist, ableiten soll. Dieser ganze Abschnitt<br />

Kirchbergs ^) ist völlig wörtliche Uebersetzung aus<br />

jener Denkschrift des pommerschen Augustinerlectors<br />

Angelus von Stargürd ^) über die Unabhängigkeit<br />

Pommerns von Polen. Auch die Chroniken <strong>der</strong> Römer,<br />

von denen Kirchberg S. 595 spricht, stammen aus Angelus,<br />

<strong>der</strong> von einer räthfelhaften (Hlcmiold Nom^uoi'uin redet. ^)<br />

12) H. Thoms die Mekl. Neimchromk des Ernst von Kirchberg in<br />

Schirrmachers Beiträgen zur Meklenbnrgischen Geschichte II. S. 17.<br />

'2) Westphalen Nouumsuw iueäitH S. 613, 614.<br />

'4) Balt. Stud. XVII. S. 123-124, wo diese Denkschrift, das<br />

sogenannte pi-otoeoiium, abgedruckt ist.<br />

i5) Valt. Stud. XVII. 1. S. 123; siehe meine Erklärung des<br />

Sachverhalts Valt. Stud. XXVI. S. 100.

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