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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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von Friede. Schultz. 7<br />

diese Zeit bereits Wartislavs ebengenannter Vrn<strong>der</strong> die Pommern<br />

beherrscht, und die Ermordung des Ersteren müßte also<br />

vorangegangen sein. Hierauf scheint heidnisches Wesen in<br />

Pommern, zumal im westlichen, von den eigentlichen Pflanzstätten<br />

des Christenthums ferner gelegenen Theile des Landes,<br />

immer mehr die Oberhand gewonnen zu haben. Denn nur<br />

so ist es zu erklären, daß wie wir gleich näher sehen<br />

werden, bei den nächst wohnenden christlichen Völkern noch<br />

im fünften Jahrzehnt des zwölften Jahrhun<strong>der</strong>ts die Bewohner<br />

des Landes für Heiden gelten. Nichts destoweniger war es<br />

in denjenigen Gegenden, welche den Eindruck <strong>der</strong> Predigt und<br />

<strong>der</strong> ganzen Wirksamkeit des heiligen Otto unmittelbarer und<br />

stärker empfangen hatten, Zu weiteren Fortschritten in <strong>der</strong><br />

kirchlichen Entwickeluug gekommen. Vornehmlich wohl war<br />

dies geschehen durch die anhaltende Sorgfalt und den Eifer<br />

Adalberts, des ehemaligen Kaplanes des Polenherzogs Boleslav,<br />

welchen dieser dem Bischof Otto auf dessen Wunsch als<br />

Dolmetscher und Gehilfen bei seinem schweren Werke mitgegeben<br />

hatte. Die Biographen des Pommernapostels berichten rührende<br />

Züge von <strong>der</strong> Selbstverleugnuug und dem Glaubensmuth,<br />

die Adalbert bei <strong>der</strong> ihm zunächst gestellten Aufgabe an den<br />

Tag gelegt. So hatte ihn denn auch Otto als durchaus geeignet<br />

erkannt, statt seiner den Pommern als geistlicher Führer<br />

zu dienen und ihn zunächst <strong>der</strong> Kirche, welche er zur künftigen<br />

Kathedrale bestimmt hatte, <strong>der</strong> Adalbertskirche in Wollin, als<br />

Priester vorgesetzt, von wo aus er die ihm zunächst gewissermaßen<br />

leihweife übertragene Autorität ausübte. Denn<br />

die Zeit dieser Kriegszüge näher festgestellt hat. Wir können hier<br />

nicht spezieller auf dies Ereigniß eingehen nnd bemerken nur noch,<br />

daß auch die pöhl<strong>der</strong> Annalen beständige Raubzüge <strong>der</strong> Pommern<br />

gegen die nordischen Völker als Ursache des gleich zn besprechenden<br />

Kreuzzuges vom Jahre 1147 angeben. Was <strong>der</strong> genannte Verfasser<br />

a. a. O. S. 361 ff. von <strong>der</strong> Theilnahme <strong>der</strong> Pommern an einem<br />

Angriff <strong>der</strong> Havel-Wenden ans die märkische Feste Havelberg und die<br />

Zerstörung <strong>der</strong> dortigen Kathedrale berichtet, miisfen wir dahingestellt<br />

sein lassen, da die Sache nicht genügend beglaubigt, wenn auch immerhin<br />

ziemlich wahrscheinlich ist.

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