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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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96 Die Familie Glinde,<br />

einer geschichtlichen Persönlichkeit nnr immer wi<strong>der</strong>fahren kann,<br />

man wagte nicht mehr ihn offen anzuklagen, aber die Autorität<br />

Kanzows war doch auch wie<strong>der</strong> zu mächtig, als daß man es<br />

über sich vermocht hätte, ihn freizusprechen.^)<br />

Wenn nnn im Folgenden <strong>der</strong> Versuch gemacht werden<br />

soll, die Frage, soweit es bei dem nns zn Gebote stehenden<br />

Material möglich ist, zu prüfen und zu entscheiden, so ist es<br />

dabei nicht auf eine „Rettung" Glindes abgesehen, son<strong>der</strong>n<br />

auf eine unparteiische Würdigung des Thatbestandes.<br />

Es erscheint angemessen, zuerst eine Uebersicht über den<br />

Besitzstand <strong>der</strong> Glindes in Stettin, in dem wir die Grundlage<br />

ihres Einflusses und ihrer Macht zu sehen haben, vorauszuschicken.<br />

Diese Zusammenstellung ist, von einigen städtischen<br />

Urkunden abgesehen, aus den sogenannten „geistlichen Verlassungsbüchern"<br />

<strong>der</strong> Stadt Stettin geschöpft, von denen eins<br />

sich seit längerer Zeit im Besitz <strong>der</strong> Gesellschaft für Pommersche<br />

Geschichte und Alterthumskunde befindet, die an<strong>der</strong>n erst jüngst<br />

aufgefunden find und im Kgl. Staatsarchiv aufbewahrt werden.<br />

Die Glindes, auch Glinden, Glyndeu, waren ein altes<br />

märkisches Adelsgefchlecht, dessen Glie<strong>der</strong> schon früh urkundlich<br />

vorkommen. ^) Das Wappen des stettinischen Zweiges <strong>der</strong><br />

Familie findet sich an einer noch weiter zu besprechenden Urkunde<br />

Albrecht Glindes von 1471, ebenso 1534 in einer<br />

Urkunde Anna Glindes. Es zeigt einen schräg links getheilten<br />

Schild, im oberen Felde einen wachsenden Hirsch, im unteren<br />

geschrägtes Schach. Auf dem Helm ist <strong>der</strong> Hirsch des Schildes<br />

wie<strong>der</strong>holt. Wir haben es also mit einem in Pommern nicht<br />

selten vorkommenden Wappenbilde zu thun, denn <strong>der</strong> Hirsch<br />

ist ein vielen pommerschen Geschlechtern eigenthümliches Wapftenthier,<br />

und die Schräglinkstheilung des Schildes findet sich hier<br />

zu Lande auch sehr oft. Ein dem Glindeschen ganz gleiches<br />

2) Vgl. z. B. Varthold, Gesch. v. Rügen und Pommern IV. 1.<br />

Seite W3, 309, 324.<br />

2) Riedel, eoa. dipi. Zi-^ä. I., 10. Seite 443 schon 1220; auch<br />

in Magdeburg wird nm 1205 ein Hinrik von Glinden, dekeu, er'<br />

wähnt. Schöppenchronik II, Seite 127.

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